Finnova 12.05.2011, 09:49 Uhr

Private Cloud für Banken

Die mandantenfähige Plattform der Banken-Software von Finnova ist vielerorts ein Argument für den Einsatz, weiss CEO Charlie Matter. Das Design ähnle der Private Cloud, so Matter.
Laut CEO Charlie Matter setzte Finnova im Vorjahr rund 70 Millionen Franken um
Im laufenden Jahr will der Lenzburger Hersteller Finnovaallein acht Privatbanken von seiner Banken-Software überzeugt haben – in den vergangenen zwei Jahren sollen es insgesamt 14 gewesen sein. Besonders stellte Finnova-CEO Charlie Matter an einem Medienanlass in Zürich die Banque Genevoise de Gestion heraus: Das Finanzinstitut mit 20 Angestellten sei die erste Privatbanken-Installation in der Westschweiz. Ausserdem berichtete Matter vom ersten Finnova-Kunden im Ausland. Die Privatbank mit Hauptsitz im Grossherzogtum Luxemburg sowie Filialen innerhalb und ausserhalb der Europäischen Union gehe dieser Tage mit Finnovas Software live, sagte Matter. Ein Kaufgrund für die Luxemburger Banker sei die Mandantenfähigkeit der Lösung gewesen, dank der die Niederlassungen in anderen Ländern sukzessive auf die Plattform aufgeschaltet werden könnten – eine Art «Private Cloud», so der Finnova-Chef.

Deutschland, Benelux und Asien

Luxemburg sei nicht der einzige Markt, auf dem Finnova mit der mandantenfähigen Banking-Plattform punkten könne, so der CEO weiter. Auch in Deutschland sowie in Fernost gäbe es Interessenten. Mit potentiellen Kunden gäbe es im nördlichen Nachbarland gemeinsam mit dem Finnova-Anteilseigner MSG Systems konkrete Gespräche. In den Benelux-Ländern ist Finnova laut Matter schon einen Schritt weiter, da man den Markteintritt geschafft habe. Dies sei ein Türöffner für weitere Projekte. Diese würden künftig zusammen mit der dortigen IBM-Niederlassung realisiert; einen entsprechenden Kooperationsvertrag habe Finnova in den ersten Maitagen unterzeichnet. Die Lenzburger liefern die Banken-Software, IBM offeriert Services wie Application Management, Hosting und Implementierung. «Bei der Internationalisierung gibt es zwei Strategien: entweder dem Kunden folgen oder den Schritt selbst gehen», skizzierte Matter die Wege des Wettbewerbers Avaloq und den seiner eigenen Firma. Den asiatischen Markt habe sich Finnova gemeinsam mit Partnern selbst erschlossen. So ist das Unternehmen zusammen mit der MSG-Systems-Tochter MSG Global in Singapur in Gesprächen mit Interessenten. In Hong Kong ist der Partner Axisoft an den Verhandlungen beteiligt.

Wachstumspotential hierzulande

Im Heimatmarkt arbeitet Finnova seit Dezember mit der Basler Enterprise Services zusammen. Matter sieht noch Potential bei den vielen kleinen Schweizer Privatbanken in der Romandie. «Aufgrund der kleinen Organisationen können die IT-Verantwortlichen autonome Entscheidungen über die Banken-Software treffen», nennt der CEO als einen Grund und ergänzt an: «Mehrere installierte Systeme haben das Ende ihrer Lebenszyklen erreicht und müssen nun ersetzt werden.» Mit dem Geschäftsgang des letzten Jahres international und in der Schweiz äusserte sich der Finnova-Chef sehr zufrieden. «Unser Ziel waren zwischen 60 und 70 Millionen Franken Umsatz. Erreicht haben wir das obere Ende», deutete Matter an. Eine Aussage zum Erlös wollte er nicht treffen, versicherte aber, dass Finnova profitabel sei und wachse. So habe man Ende Jahr mehr als 300 Mitarbeiter gezählt, in den letztjährigen Top 500 hatte Finnova noch 270 Angestellte ausgewiesen.



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