23.09.2015, 15:47 Uhr

Citrix sucht Käufer, am liebsten Dell

Gelingt es nicht, den VDI-Marktführer Citrix an einem Stück zu verkaufen, wird die Firma aufgestückelt. Hedgefonds Elliott Management macht Druck.
Der VDI-Marktführer Citrix unternimmt einen letzen Versuch, ungeteilt und an einem Stück den Eigentümer zu wechseln. Das Unternehmen sei an verschiedene Technologiefirmen herangetreten, um das Interesse auszuloten, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Dazu gehört auch der Computerhersteller Dell. Im Sommer hatte der Citrix-Vorstand ein "Operations Committee" gegründet, das die Prozesse und die Finanzstruktur des Unternehmens auf Profitabilität prüfen soll. Ziel ist dabei, durch Vereinfachung, Effizienz und Optimierung die Umsatzrendite zu steigern. Etwa zur gleichen Zeit hatte Citrix angekündigt, nach strategischen Alternativen für seine GoTo-Produktfamilie zu suchen. Dazu gehören auch die Videokonferenzlösung und das Desktop-Sharing-Tool GoToMeeting. Mit dem Verkaufsprozess dieser Unternehmensteile sei aber noch nicht begonnen worden, schreibt Reuters unter Berufung auf ungenannte Quellen.  Gelingt es nicht, Citrix ohne Splitting zu verkaufen, dann stünden aber nicht nur die GoTo-Programme, sondern auch weitere Komponenten aus dem Lösungsportfolio des Marktführers zur Diskussion, sagen die Quellen.

Nettogewinn geht zurück

Citrix ist in schwierigeres Fahrwasser geraten. Der Nettogewinn betrug 2014 251,7 Millionen Dollar. In 2013 hatte er noch 339,5 Millionen betragen. Zudem hat Citrix-Chef Mark Templeton seinen Rücktritt angekündigt. Dahinter werden persönliche Gründe vermutet. Die treibende Kraft hinter den Optimierungsmassnahmen dürfte die Elliott Management Corporation sein, die 7,5 Prozent des Citrix-Aktienbestandes hält. Die Corporation ist der Management-Arm des US-amerikanischen Hedgefonds Elliott International. Mit Jesse Cohn sitzt zudem ein Elliott-Manager im Vorstand von Citrix.  Die Elliott Management Corporation hatte bereits bei EMC ihre Finger mit im Spiel. Die EMC-Gruppe besteht aus dem Infrastrukturgeschäft, der alten EMC, dem Virtualisierungsmarktführer VMware, dem Big-Data-Analytics-Unternehmen Pivotal und die Sicherheitsspezialistin RSA. Gerüchten zufolge wollte Elliott die hochprofitable VMware aus der Gruppe herauslösen und getrennt an die Börse zu bringen, um eine höhere Rendite zu erwirtschaften. EMC-Chef Joe Tucci wusste das im letzten Moment zu verhindern. Unter technischen Gesichtspunkten macht die Abspaltung keinen Sinn. 



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