Adobes Cloud 18.06.2014, 17:30 Uhr

iPad-Hardware, neue Apps, preiswertere Abos

Adobe setzt erfolgreich auf die mobile Cloud und bringt zwei digitale Zeichengeräte fürs iPad auf den Markt. Mobile Apps werden schneller, Cloud-Abos günstiger.
Fettes Release: Adobe runderneuert seine Creative Cloud
Adobe hat Erfolg mit seiner Creative Cloud und dem damit verknüpften Abo-Modell. Zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren stieg im abgelaufenen Geschäftsquartal der Umsatz wieder: um 5,7 Prozent auf 1,07 Milliarden Dollar. Auch die Zahl der Cloud-Abonnenten wuchs stärker, als erwartet. Aktuell zählt Adobe 2,3 Millionen Cloud-Kunden weltweit, und rechnet über die nächsten sechs Monate optimistisch mit einer weiteren Million an Neuzugängen. Den grössten Teil ihres Umsatzes generiert die Photoshop-Company Adobe immer noch mit dem klassischen Software-Lizenzmodell (on-desktop). Aber die Cloud wird stärker. Von den rund 4 Milliarden Gesamtumsatz - so erfuhr CW von Adobe-Offiziellen - gehen etwa 3 Milliarden auf das Konto von On-Desktop-Ware. 1 Milliarde spült mittlerweile die Cloud in die Kassen - Tendenz steigend.

Zeichen-Tools fürs iPad: Ink und Slide

Bei Adobe spricht man denn auch von einem "richtig fetten neuen Cloud-Release", das Mittwochabend (CET) in New York vorgestellt wird. Zwei Tage vorab konnten sich Schweizer Journalisten im rustikalen Dach-Salon der Agentur Farner im Zürcher Oberdorf bereits ein Bild von den vielen Neuerungen machen. Erste Überraschung: Erstmals kommt Adobe auch mit eigener Hardware auf den Markt, mit zwei neuen digitalen Zeichengeräte: einem digitaler Dreikant-Aluminiumstift (Ink) und einem digitales Lineal (slide). Beide Werkzeuge laufen auf dem iPad unter iOS7 und sollen ab Sommer in den USA für 199 Dollar erhältlich sein.

Cloud als Rechenochse

Rufus Deuchler, Evangelist Creative Cloud bei Adobe, demonstrierte anhand einige Fingerübungen, wie man mit Ink und Slide (in Photoshop Mix) perspektivisch zeichnet und etwa Fotomontagen durchführt. Adobe macht dabei optimalen Gebrauch von der Cloud. Rechen-/CPU-intensive Operationen (wie etwa ein "Content aware fill") werden in der Cloud erledigt. Denn ein iPad wäre damit überfordert. Das fertige geänderte Bild synchronisiert Adobe dann wieder zurück aufs mobile Device.
Insgesamt gibt Adobe 14 neue Apps für die Creative Cloud heraus. Darunter zum Beispiel drei Apps fürs iPad: Sketch, ein Zeichentool für Designer-Teams, mit dem man gemeinsam Skizzen anfertigen und kommentieren kann, das Präzisionswerkzeug Adobe Line und das Kompositions- und Imaging-Tool Photoshop Mix, der schlanken, mobilen Variante von Photoshop. Auf diesen drei iPad-Apps können Kreative mit den beiden neuen Hardware-Werkzeugen - Digitalstift und digitales Lineal - arbeiten. Und auch seine klassische Desktop-Software hat Adobe auf mobile Devices optimiert: Lightroom mobile in der Version 5.5 läuft ebenfalls auf dem iPad. Die Bedienoberfläche des Klassikers Photoshop CC ist touch-sensitiver geworden. Insbesondere mobile Geräte unter Windows 8 - wie das Microsoft Surface Pro 3 - würden davon profitieren, verspricht Adobe in einer aktuellen Pressemitteilung.

Abo-Preise: Adobe Creative Cloud

Für Fotografen - Profis wie Amateuren - soll es ein preisreduziertes Cloud-Abo für 12,30 Euro im Monat geben, in dem Photoshop CC und Lightroom 5 enthalten sind (Creative Cloud Photography Plan). Mit dabei sind zum Beispiel Bewegungseffekte wie "Path Blur" und "Spin Blur", die auch greifen, wenn das Originalfoto gar keine Bewegungsunschärfen aufweist. Lightroom synchronisiert "non-destructively", also verlustfrei, die iPhone-Kamera mit dem Desktop.
Studenten hat Adobe ein preislich attraktives Angebot geschnürt: Die gesamte Creative Cloud kostet im ersten Jahr 12,99 Euro pro Monat. Darin enthalten sind unter anderem Adobe XI Pro, InDesign, Photoshop, das Videoschnitt-Werkzeug Premiere Pro, Lightroom, Illustrator, Flash Professional, das Vektorzeichenprogramm Ideas sowie der HTML-, CSS-, und JavaScript-Editor Edge Code und Dreamweaver. Ein Super-Angebot - im zweiten Abo-Jahr werden dann allerdings bereits 30,70 Euro/Monat fällig. Der normale Abo-Preis nach dem Studium beläuft sich auf monatliche 61,50 Euro. Damit ist die Benutzung sämtlicher mobiler Apps bereits abgedeckt.



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