07.05.2013, 08:37 Uhr

Adobe führt Abo-Modell ein

Der Software-Hersteller Adobe wagt einen radikalen Schritt: Die Kreativ-Programme wie Photoshop für die Bildbearbeitung oder Indesign für das Layout von Publikationen werden künftig nur noch im Abo-Modell statt als Verkaufsversion weiterentwickelt.
Adobe-Software gibts künftig nur noch im Abo
Das aktuelle Programm-Bndel Creative Suite 6 werde zwar weiter verkauft - aber eine neue Version sei nicht geplant, teilte Adobe am Montag mit. Das Unternehmen betreibt bereits seit mehr als einem Jahr die Abo-Versionen unter der Marke Creative Cloud, die stetig Kunden gewannen.

Mit dem neuen Modell wird auch der Fluss der Erlöse stabiler: Bisher erlebte das Geschäft einen Aufschwung, wenn eine neue Software-Version herauskam - und kühlte ab, je älter sie wurde. Durch das Abo-Modell, bei dem rund 60 Euro pro Monat für die Nutzung der Programme fällig werden, verteilen sich die Einnahmen gleichmässiger. Adobe bietet unter anderem auch Software für das Design von Websites (Dreamweaver) oder die Arbeit mit Videos (Premiere) an.

Allerdings ist der radikale Schnitt auch nicht ohne Risiken: Die Abo-Gebühren machten zuletzt nur gut ein Fünftel der Adobe-Erlöse von insgesamt rund einer Milliarde Dollar pro Vierteljahr aus. Zugleich stieg die Nutzer-Zahl bei den Cloud-Angeboten in dem Anfang März abgeschlossenen Geschäftsquartal um 153 000 auf 479 000. Adobe warnt, dass die hohen Kosten in der Umbau-Phase zunächst einmal die Gewinne drücken werden. Bis Herbst 2015 will Adobe vier Millionen Abo-Kunden haben.

Teil der Neuerfindung von Adobe sind auch die ersten eigenen Geräte des Software-Spezialisten. Es sind ein vernetzter Stift für die Eingabe auf Touchscreens mit dem Namen «Project Mighty» sowie ein digitales Lineal mit der leicht ironischen Bezeichnung «Napoleon Ruler». Zugleich wird das Grafik-Programm Fireworks ganz eingestellt. Dagegen wird die PDF-Software Acrobat weiterhin auch separat zum Kaufen ausserhalb der Creative Cloud erhältlich sein.



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