18.02.2011, 16:28 Uhr

Zehn Tipps zum NAS-Backup in Unternehmen

Vor allem KMU setzen immer öfter auf NAS-Systeme, um grosse Datenmengen zu speichern. Die Gefahr von Datenverlust lauert jedoch auch hier. Mit diesen zehn Tipps lässt sich das Risiko aber reduzieren.
Grosse Datenmengen sollten gut geschützt werden. Andernfalls drohen hohe Kosten
Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen vertrauen zunehmend auf NAS-Systeme (Network Attached Storage). Immerhin bieten diese ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und raschen Datenzugriff. Weiter ist der Administrationsaufwand vergleichweise niedrig. Aber auch bei NAS-Systemen kann man die Gefahr von Datenverlust nicht ganz ausschliessen. Dieses Risiko lässt sich jedoch minimieren. Dabei sollen die zehn folgenden Tipps vom Datenrettungsspezialisten Kroll Ontrack helfen.

1.Nicht bei der Datensicherheit sparen

Gemäss Kroll Ontrack ist es ein entscheidender Fehler, wenn Unternehmen bei Backup-Lösungen sparen. Denn auch bei NAS-System ist Datenrettung aufwändig. So sollte man auch nicht bei der Anschaffung von Festplatten für das RAID-System sparen. «Im Optimalfall wählen Adminstratoren Festplatten mit einer Zulassung für den 24-Stunden-Dauerbetrieb, schnellen Zugriffszeiten und grossem Cache», empfiehlt der Datenrettungsexperte. Ebenso sollten Unternehmen Security-Lösungen wie Virenscanner und Firewalls im Budget einplanen, um sich gespeicherte Daten vor Gefahren aus dem Internet zu schützen.

2. RAID ist Pflicht

Unabhängig von ihrer Grösse sollten Firmen zumindest ein RAID5 aufsetzen, meint Kroll Ontrack. Die Hardware-Kosten seien zu vernachlässigen, gerade wenn man den Wert der Informationen und den Schaden bei Datenverlust gegenrechnet, heisst es.

3. Auf unterschiedliche Produktionschargen vertrauen

Dem Datenrettungsspezialisten zufolge sollte man auf Festplatten aus verschiedenen Produktionschargen setzen. So lässt sich das Risiko für produktionsbedingte Fehler oder Anfälligkeiten für Ausfälle minimieren. Ausserdem sinkt so die Gefahr, dass Festplatten innert kurzer Zeit in einer Kettenreaktion ausfallen.

4. Auf Standards zählen

Wie Kroll Ontrack empfiehlt, sollten Unternehmen standardisierte Platten mit Microsoft-Dateisystemen oder Linux EXT3 respektive XFS verwenden. Alternative, proprietäre Formate mit wenig oder oft gar nicht dokumentierten Dateisystemen würden die Datenrettung im Ernstfall zeit- und kostenintensiver machen, heisst es.

5. NAS-Fahrplan

Adminstratoren sollten das eingesetzte NAS-System gewissenhaft dokumentieren. «Wichtige, häufig vergessen Einzelheiten sind BIOS- und Controller-Version sowie verwendete Dateisysteme», erläutertKroll Ontrack. So wird im Bedarfsfall die Datenrettung erleichtert. Ausserdem spielt ist eine exakte Dokumentation für die Einhaltung der Compliance wichtig. Weiter gehts auf der nächsten Seite.

6. Umfangreich testen

Erweiterte NAS-Lösungen mssen vor der endgültigen Einrichtung von erfahrenem Personal getestet werden. Bei unsachgemässer Erweiterung drohen sonst Komplettausfall und Datenverlust.

7. Kooperation mit kompetenten Servicepartnern

Kroll Ontrack ist überzeut, dass nur wirklich erfahrene Partner im Ernstfall schnell herausfinden, welcher Defekt vorliegt bzw. was zu tun ist. Sie könnten auch im Vorfeld ein sicheres Backup planen, einreichten und gegebenenfalls warten, heisst es.

8. Backup mit doppelten Boden

Bei NAS RAIDs lassen sich Daten zwar retten, dies ist aber aufwändig. Deshalb sollten Unternehmen geschäftskritische Daten regelmässig auf anderen Speichermedien archivieren.

9. Versicherung gegen Datenverlust

Lässt sich auf Daten nicht mehr zugreifen, führt dies zu Folgeschäden. Gemäss Kroll Ontrack gibt es aber unter anderem spezialisierte Versicherungsangebote für die finanziellen Folgen bei der Wiederherstellung von Daten nach Systemausfällen.

10. Auf das Schlimmste vorbereitet sein

Präventiv sollten Unternehmen für den Ernstfall einen Datenrettungsanbieter zur Verfügung haben, so Kroll Ontrack. Dadurch könnten die notwendigen Rettungsmassnahmen rasch eingeleitet werden. Das erspare viele Fehler, die sonst in erster Panik entstehen, meint der Datenrettungsspezialist.
Harald Schodl



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