13.03.2014, 15:35 Uhr

Wie sicher ist Cloud Computing?

Gegenüber Cloud-Computing herrst nach wie vor eine grosse Skepsis bei den Anwender, erst recht nach der NSA-Affäre. Richtig umgesetzt sind aber Cloud-Anwendungen nicht riskanter als andere.
Cloud-Sicherheit ist ein heiss diskutiertes Thema
Googles Director of Security for Google Apps Eran Feigenbaum und Microsofts Chief Information Security Officer Bret Arsenault sind sich immerhin bei einem Thema einig: der Cloud-Sicherheit. Beide Internet-Giganten waren bei der RSA Conference 2014 der Meinung, dass die Cloud sicher genug ist um genutzt zu werden. Jedoch existieren laut Feigenbaum und Arsenault auch Limitationen für die Cloud, nämlich dann, wenn es sich um sensible und Top-Secret-Daten handelt. Denn trotz Vertrauen in einen Anbieter, gibt es weiterhin eine Vielzahl an Bedrohungen für die Cloud-Sicherheit.

Cloud-Security: Ein viel diskutiertes Thema

Immer mehr Privatpersonen und Firmen lagern ihre Daten in die Cloud aus. Damit wächst auch die Sorge um die Sicherheit der Cloud-Services. So prognostiziert zum Beispiel die ConSol Consulting & Solutions Software in ihrem jährlichen IT-Trend-Report, dass das Thema Cloud und Sicherheit 2014 ganz oben auf der Agenda der IT-Fachleute stehen wird. Besonders die NSA-Affäre und Berichte über gehackte Daten lassen immer noch viele Menschen skeptisch gegenüber der Cloud sein. So belegt eine aktuelle Studie der TecChannel-Redaktion, dass zum Beispiel bisher nur ein Drittel der mittelständischen Unternehmen in Deutschland Cloud Computing betreiben. Bei grösseren Firmen ab 1000 Mitarbeitern arbeiten immerhin schon 42 Prozent mit der Cloud. Doch gerade der Datenschutz scheint sich negativ auf die als Vorteile empfundenen Attribute der Cloud, wie Flexibilität, schnelle Bereitstellung von IT-Diensten oder eine höhere Ausfallsicherheit, auszuwirken. Denn rund 64 Prozent der Mittelständler gaben an, dass sie das Thema Datensicherheit als Nachteile der Cloud sehen, bei den Grossunternehmen sind es sogar 81 Prozent, die der Sicherheit der Daten kritisch gegenüber stehen. Doch laut einigen Marktforschern drohen beim Nichteinstieg in die Cloud-Nutzung «Informationskrisen», denn das Arbeiten mit der Cloud spart Rechnerkapazitäten und die Nutzer sind besser vernetzt, sodass Wissen effizienter weiter geleitet werden kann. Nächste Seite: Ist die Cloud sicher?

Ist die Cloud sicher?

Laut Google und Microsoft, die Ende Februar auf der RSA Conference in San Francisco über das Thema gesprochen haben, ist die Cloud sicher genug, um genutzt zu werden. Um die Cloud jedoch noch stärker zu schützen, ist vor allem das Vertrauen der Benutzer in die Dienste wichtig. Ebenfalls auf der RSA sprach Wade Baker von Verizon davon, dass das unsichere Image der Cloud nicht der Realität entspräche. Jedoch räumte er auch ein, dass es einige Vorfälle gab, bei denen Firmen-Daten durch das Schieben in die Cloud kompromittiert wurden. Diese Vorfälle seien aber meistens aufgrund von Fehlern innerhalb der Unternehmen entstanden und nicht, da die Cloud-Anbieter versagt haben. Jedoch gaben auch Feigenbaum und Arsenault von Google und Microsoft zu bedenken, dass Top-Secret-Daten nicht wirklich für die Cloud geeignet sind.

Sicherheitsrisiken für die Cloud

Laut der Cloud Security Alliance, einer Non-Profit Organisation, die sich mit dem Thema Cloud-Security auseinander setzt, gibt es neun grosse Risiken für die Sicherheit der Cloud:
  • Datenpannen
  • Verlust der Daten
  • Übernahme/Kontrolle des Accounts von Dritten
  • Unsichere APIs
  • DDoS-Attacken
  • Maulwürfe innerhalb des Cloud-Anbieters
  • Missbrauch von Cloud Service (Durch Hacker, die mithilfe der Cloud zum Beispiel DDoS Attacken lancieren)
  • Nicht ausreichendes Wissen der Nutzer über die Cloud-Anbieter
  • Die geteilte IT-Infrastruktur (ein Fehler betrifft die ganze Cloud)
Zwar wird sich zukünftig kaum mehr ein Unternehmen der Arbeit mit Cloud-Computing entziehen können, wenn es mithalten möchte und effizient arbeiten will, dennoch müssen die Risiken für die Cloud und die Datensicherheit ernst genommen werden. Hier setzt auch die Aussagen von Google und Microsoft an, denn je mehr Vertrauen die Kunden in die Cloud-Anbieter haben, desto mehr Kapital und Ressourcen haben diese, um an der Verbesserung der Sicherheitslücken zu arbeiten. Eine grosse Verantwortung liegt aber auch bei den Nutzern der Cloud, denn sie müssen sich besser über die Funktionen der Cloud, Sicherheitslösungen und Richtlinien der Anbieter informieren, damit sie kein unbewusstes Risiko eingehen.



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