22.12.2014, 11:01 Uhr

USA bitten China um Hilfe gegen Nordkorea

Die USA beschuldigen Nordkorea, für den Hackerangriff auf das Filmstudio Sony Pictures verantwortlich zu sein. In der jüngsten Entwicklung erhofft man sich von China Hilfe bei der Bekämpfung von nordkoreanischen Hackern.
Seit letztem Freitag beschuldigen die USA hochoffiziell Nordkorea, hinter den Hackerangriffen auf Sony Pictures zu stehen. So sprach US-Aussenminister John Kerry von einer bislang einmaligen und provozierenden Attacke. Präsident Barack Obama kündigte Konsequenzen an. Wie die US-Bundespolizei FBI am Freitag mitteilte, liegen ihr ausreichend Informationen vor, die den Rückschluss erlauben, dass das kommunistische Land hinter dem Hackerangriff steckt. Kerry verurteilte die Attacke und die Drohungen als «Verstoss gegen internationale Normen». Dieses Vorgehen sei «ein dreister Versuch eines isolierten Regimes, freie Meinungsäusserung zu unterdrücken». Nordkorea hat inzwischen die Vorwürfe der USA zurückgewiesen und fordert eine unabhängige, gemeinsame Untersuchung der Vorgänge. Man wolle «klare Beweise» sehen, hiess es in einer Stellungnahme des Aussenministeriums der Demokratischen Volksrepublik Korea. US-Stellen haben unterdessen dieses Ansinnen von sich gewiesen und verlangen vielmehr ein Schuldbeknntnis von Nordkorea sowie Schadensersatz für Sony-Pictures. Zudem erhofft sich die USA inzwischen Hilfe von China - also wohlgemerkt jenem Staat, den die USA wiederholt für Cyberangriffe verantwortlich gemacht haben und der Wirtschaftsspionage bezichtigen. Zumindest berichtet dies die New York Times unter Berufung auf Regierungsbeamte. «Wir sind an einer Blockade interessiert, wir wollen erreichen, dass sie nicht mehr in der Lage sein werden, solche Angriffe durchzuführen», zitiert das Blatt den Beamten. Die New York Times mutmasst sodann auch, warum man China um Hilfe bittet: Offensichtlich wird die komplette Telekommunikation von Nordkorea via China abgewickelt.



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