30.03.2017, 12:15 Uhr

Türkische Hacker verunstalten Schweizer Firmen-Webseiten

Türkische Hacker haben Webseiten von kleineren Schweizer Unternehmen gekapert und verunstaltet. Unter anderem traf es auch eine Winterthurer Badi.
Am Montag startete eine türkische Hackergruppe Angriffe auf Webseiten von kleineren Schweizer Unternehmen. Tagesanzeiger.ch berichtete, dass die gekaperten Seiten zur Verbreitung von politischer Propaganda verwendet worden seien. Gemäss eigenen Angaben verunstalteten die Hacker insgesamt 24 Schweizer Webseiten.
Zum Opfer fiel ihnen auch die Homepage der Badi Wülflingen, auf der Anfang Woche die türkische Flagge in Form der Schweiz prangte. «Unsere internen Angelegenheiten gehen euch nichts an. Glaubt nicht, dass ihr mit eurer Solidarität mit den Terroristen ungeschoren davon kommt. Wir sind immer und überall bereit!», titelten die Hacker. Urs Bösch, der Betriebsleiter der Badi, sagte gegenber Tagesanzeiger.ch, dass der Vorfall jedoch keine grossen Auswirkungen auf den Betrieb gehabt habe. Gegen Abend habe der IT-Support die Webseite schliesslich wiederhergestellt.
Ziel von sogenannten «Defacement-Attacken», bei denen Webseiten optisch verunstaltet werden, seien in der Regel Webseiten mit Sicherheitslücken. Gemäss Max Klaus, dem stellvertretenden Leiter der Melde- und Analysestelle Informationssicherung des Bundes (Melani), investieren kleinere Firmen in der Regel weniger Geld in die Sicherheit ihrer Systeme als grössere. Die Wahrscheinlichkeit sei deshalb grösser, dass sie solchen Angriffen zum Opfer fallen würden. Die Hack-Aktion folgte nur zwei Tage auf die Türkei-kritische Demonstration in Bern, an der ein Transparent mit der Aufschrift «Kill Erdogan with his own weapons» für einen diplomatischen Zwischenfall sorgte.



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