25.02.2015, 08:05 Uhr

Surfer nehmen Datenschutz selbst in die Hand

Europäische Surfer sind tendenziell sehr vorsichtig im Web unterwegs. Gut die Hälfte vermeiden es Persönliches online zu posten. Ein Drittel macht sogar Falschangaben, um die eigene Privatsphäre zu schützen.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Dies gilt besonders beim Surfen im Web, wie der jüngste Bericht von Symantec zur Privacy-Lage in Europa nahelegt.

Geteiltes Vertrauen

Die Studie untersuchte unter anderem, wem im Web überhaupt vertraut werden kann. Hier erhielten Spitäler und Banken die höchste Bewertung. 69 respektive 66 Prozent trauen diesen Institutionen zu, dass sie die persönlichen Daten sicher verwahren. Allerdings kann man das auch umgekehrt betrachten: Gut ein Drittel vertraut nicht einmal Banken oder Krankenhäusern, dass diese die persönlichen Informationen ausreichend schützen. Weniger Vertrauen geniessen dagegen Ämter (45 Prozent), Tech-Firmen (22 Prozent) und Händler (20 Prozent). Ein miserables Image, was den Datenschutz anbelangt, haben schliesslich soziale Medien. Nur 10 Prozent der europäischen Surfer denken, dass hier ihre persönlichen Daten sicher sind.
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Falsche Angaben

So wenig Vertrauen hat Auswirkungen auf das Verhalten der Surfer. 57 Prozent wagen es nicht, persönliche Informationen im Netz von sich preiszugeben. Dabei zeigen sich Länder-spezifische Unterschiede, während die Deutschen noch recht freizügig Persönliches im Web präsentieren - nur 44 Prozent vermeiden es, persönliche Details zu posten -, geben sich die Franzosen recht zugeknöpft. 66 Prozent verweigern hier die Veröffentlichung privater Daten. Schweizer Surfer wurden bei der Symantec-Studie nicht erfasst.
Der Wunsch nach Datenschutz führt so weit, dass gut ein Drittel der Befragten im Web falsche Angaben macht. Besonders grosse «Lügner» sind hier die Deutschen: 36 Prozent von ihnen faken ihre Identität online. Das seien schlechte Nachrichten für Firmen, die beispielsweise zu Marketing-Zwecke auf die Angaben von Anwendern angewiesen sind, warnt Siân John, Chef-Strategin bei Symantec Europa. Wie man sich sonst sicher im Web bewegen kann, erfährt man in den Computerworld-Übersichtsartikeln «Anonym im Web», «Tipps fr Paranoide (Teil 1): Im Web unterwegs» und «Tipps fr Paranoide (Teil 2): Soziales Netz, E-Mail und Mobilfunk».



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