11.03.2014, 13:38 Uhr

So schnüffelt die Schweiz bei Microsoft-Anwendern

Microsoft hat ihren jüngsten Transparenzbericht veröffentlicht, in dem die Firma darlegt, wie oft staatliche Stellen das Unternehmen bitten, Daten seiner Anwender herauszurücken. Schweizer Behörden haben 2013 doppelt so häufig um Auskunft gebeten.
Die Schnüffelbegehren von Schweizer Stellen an Microsoft haben sich zwischen 2012 und 2013 verdoppelt
Das Informationsbedürfnis Schweizer Behörden über Microsoft-Anwender hat sich im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Dies geht aus dem jüngsten Transparenzbericht hervor, den die Redmonder dieser Tage veröffentlicht haben und der unter dem Titel «Law Enforcement Requests Report» im Web zugänglich ist. Schweizer Behörden gelangten demnach im vergangen Jahr 115 Mal mit Anfragen an Microsoft. Betroffen waren 242 helvetische Nutzer respektive User-Konten. Dokumente, E-Mails und Fotos wurden dabei keine herausgegeben. Wenn Daten an die Behörden überreicht wurden, so handelte es sich um Metadaten wie Namen, Adresse und IP-Adressen. Neben der Anzahl der Anfragen aus der Schweiz, stieg auch die Zahl jener Anfragen, welche Microsoft ablehnen musste. Im weltweiten Vergleich sind diese Verweigerungsraten enorm hoch. Bei mehr als einem Viertel der Gesuche erhielten die Schweizer Behörden im zweiten Halbjahr 2013 aus Redmond ein «Njet». Weltweit liegt diese Rate bei lediglich 3,4 Prozent.
Offensichtlich wissen die helvetischen Behörden zu wenig, in welchen Fällen sie ihren Informationshunger bei IT-Firmen wie Microsoft stillen dürfen. Inzwischen erhalten deshalb die Strafverfolgungsbehörden von der Kobik (Koordinations­stelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität) Nachhilfe. Dies zumindest laut der Antwort des Bundesrats auf eine Interpellation des Obwaldner Nationalrats Karl Vogler (CSP), der sich im vergangenen Herbst über ähnliche Zahlen bei Facebook gewundert hatte.



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