21.07.2016, 15:32 Uhr

Schweizer Business-Anwender im Ausland verhalten sich gefährlich

Schweizer Geschäftsreisende im Ausland wollen so schnell wie möglich nach der Landung wieder mit der Firmen-IT verbunden sein. Dies zeigt eine Kaspersky-Umfrage über die geschäftliche Internetnutzung der Schweizer im Ausland.
Als Einfallstor für Angriffe gegen Unternehmen nutzen Cyberkriminelle gerne das Fehlverhalten von Mitarbeitern. Um sich und ihren Arbeitgebern nicht zu schaden, sollten Internetnutzer gerade auf Geschäftsreisen im Ausland besondere Vorsicht walten lassen. Dies gilt besonders bei der Nutzung öffentlicher, unsicherer WLAN-Netze im Ausland zur Bearbeitung geschäftlicher E-Mails. Eine von Kaspersky Lab beauftragte Studie hat das berufliche Online-Verhalten auch von Schweizer Nutzern auf Auslandsreisen genauer untersucht.

Hoher Druck wieder online sein zu müssen

In der Schweiz verspüren Mitarbeiter einen hohen Druck, möglichst rasch nach der Landung im Ausland wieder geschäftlich online zu sein. 21,7 Prozent geben an, dass dies schlicht und einfach erwartet werde. Und weitere 11,1 Prozent machen sich bereits kurz nach der Landung Gedanken über den Stand ihrer geschäftlichen Projekte und Aufgaben. So ist zu erklären, dass 27,2 Prozent der Schweizer Mitarbeiter mit den vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Geräten bereits wieder online sind, bevor sie überhaupt das Hotel erreicht haben. Dabei nutzt nur etwa jeder sechste Schweizer (16,4 Prozent) im Ausland das sichere Data-Roaming, wenn er mit seinen dienstlichen Geräten eine Internet-Verbindung aufbauen möchte. Der Anteil der Mitarbeiter, die hier auf das nächstbeste freie und öffentliche WLAN-Netz zurückgreifen, liegt dagegen bei 22 Prozent. 17,2 Prozent nutzen freie WLAN-Netze nur, wenn diese Passwort-geschützt sind (Mehrfachnennungen möglich). Generell verwenden 39 Prozent der Befragten in der Schweiz im Ausland häufiger öffentliche WLAN als zu Hause.

Zu viel Vertrauen in die Sicherheit der Geräte

«Unsere Studie zeigt interessante Aspekte hinsichtlich der Nutzung des Internets über geschäftliche Geräte – beispielsweise, dass viele Arbeitnehmer ein sehr hohes Vertrauen in die Sicherheit der vom Unternehmen gestellten Geräte setzen. Dadurch steigt jedoch die Gefahr, dass sie damit leichtsinnig umgehen und ein Sicherheitsrisiko für das gesamte Unternehmensnetzwerk darstellen», sagt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. Tatsächlich gehen 26,4 Prozent der befragten Schweizer davon aus, dass dienstliche Geräte vom Arbeitgeber automatisch soweit gesichert seien, dass man sich bei deren Nutzung keinerlei Gedanken mehr über Cybersicherheit machen muss. Und bei 22 Prozent steigt daher die Wahrscheinlichkeit, mit den Firmen-eigenen Geräten auch ein WLAN-Netz zu nutzen. Nächste Seite: So verhält man sich richtig

Richtiges Verhalten ebenso wichtig wie Technik

Technische Massnahmen allein können nicht vollständig gegen Cybergefahren schützen. Genauso wichtig ist das adäquate Verhalten von Mitarbeitern, die im Ausland unterwegs sind – ansonsten drohen dem Unternehmen ungewollte Malware-Infizierungen oder Datenverlust. Kaspersky Lab gibt Organisationen und Mitarbeitern die folgenden Sicherheitsregeln an die Hand:
  • Grundsätzlich sollte man immer den gesunden Menschenverstand einschalten, bevor man online geht.
  • Gerade dienstlich genutzte, mobile Endgeräte sollte man nie unbeaufsichtigt liegen lassen und mit einer PIN zusätzlich schützen.
  • Keine WLAN-Netze ohne Passwortschutz verwenden.
  • Beim Zugang von öffentlichen oder halböffentlichen WLANs ermöglichen VPNs (Virtual Private Networks) einen verschlüsselten Kommunikationskanal.
  • Sicherheitslösungen für Endpoints schützen alle Geräte – von PCs über Macs bis hin zu Smartphone und Co. – und somit vor Cyberbedrohungen, die von unsicheren Netzwerken ausgehen.
  • Auch sollten alle genutzten Programme und Betriebssysteme mit den aktuellsten Updates versorgt werden. Das so genannte Patch-Management kann auch über eine adäquate Sicherheitslösung abgewickelt werden.
  • Allerdings sollte man gerade auf Reisen Software-Updates gegenüber skeptisch sein. Nutzer sollten daher immer darauf achten, dass der angebotene Update-Installer von einem offiziellen Anbieter signiert ist.



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