16.07.2014, 07:00 Uhr

Piloten warnen vor Angriffen auf Bordcomputer

Mit einer umgebauten Drohne ist es zwei deutschen Piloten gelungen, in Flugzeugsteuerungen einzudringen.
Die Hacker sind mit an Bord: Cockpit einer Airbus A319
Wie leicht Flugzeug-Bordcomputer Hackerattacken ausgesetzt werden können, zeigt eine Recherche des NDR. Der Pilot und IT-Sicherheitsexperte Hugo Teso hat vorgeführt, wie leicht sich die Steuerung eines Flugzeugs übernehmen lässt, wenn die Maschine mit Autopilot fliegt. Dazu benutzte Teso eine umgebaute Drohne. Teso war nach eigenen Aussagen erstaunt darüber, dass sich weit mehr Bordcomputer hacken lassen, als er bisher angenommen hatte. Die Schwachstelle war offensichtlich auf unzureichende Verschlüsselung von Serviceverbindungen zurückzuführen, über die normalerweise die Betreiber der Systeme zu Wartungszwecken zugreifen.

Airbus und Brüssel wollen keine Stellung nehmen

Sowohl der Hamburger Airbus-Konzern als auch die zuständige EU-Kommission in Brüssel lehnten Interviewanfragen der Autoren dazu ab. Airbus schrieb in einer Stellungnahme, man wolle zu den «Details dieses Themenkomplexes» nicht in der Öffentlichkeit auftreten. Aus Brüssel hiess es, man nehme «aus Sicherheitsgründen zur Schlüssigkeit spezifischer Angriffsformen nicht Stellung». Auch die Schifffahrt muss sich auf ähnliche Gefahren einstellen, folgert der Bericht weiter. Als Beweis dafür führte ein Forscher-Team der Universität von Texas vor, wie es auf ähnliche Weise möglich ist, ein Schiff mit gefälschten GPS-Daten vom Kurs abzubringen.



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