25.06.2015, 10:43 Uhr

Mit «Ethical Hacking» gegen den Fachkräftemangel

Mit einem «Ethical Hacking»-Kurs will der Verein Swiss Cyber Storm Jugendliche für Informatik-Berufe begeistern.
«Einführung in Ethical Hacking», so titelte die Einladung, welche Berner Gymnasiastinnen und Gymnasiasten sowie Lehrlinge an Berufsschulen Anfang Juni erhielten. Rund ein Dutzend informatikbegeisterte Jugendliche folgten dem Aufruf und nahmen gestern Mittwoch an einer erstmals durchgeführten Veranstaltung im Gymnasium Kirchenfeld in Bern teil. Die Teilnehmenden erwartete ein Einblick in die Risiken der heutigen Cyberwelt und in die Vorgehensweise moderner Hacker. Mit den gewonnenen Kenntnissen konnten unter Aufsicht von IT-Experten in einer praktischen Übung Sicherheitslücken entdeckt und behoben werden.

White Hats braucht das Land

Eingeladen hatte der Verein Swiss Cyber Storm, welcher sich in der Nachwuchsförderung junger IT-Talente engagiert. «Uns ist wichtig zu vermitteln, dass ‹Hacking› nicht nur kriminell ist, sondern dass mit entsprechendem Wissen auch sensible Computersysteme besser abgesichert werden können.», erklärt Präsident Bernhard Tellenbach. Damit sollen Vorurteile abgebaut und IT-Berufe attraktiver gemacht werden.
Das Thema ist von aktueller Brisanz: «Auf Seiten der Angreifer fand in den letzten zehn Jahren eine enorme Professionalisierung statt. Auf der anderen Seite haben Unternehmen Mühe, genügend IT-Sicherheitsspezialisten zu rekrutieren. Sensibilisierung und Nachwuchsförderung sind deshalb Themen von hoher Wichtigkeit», erläutert Pascal Lamia, Leiter der Melde- und Analysestelle Informationssicherung Melani. «Wir begrüssen die Aktivitäten von Swiss Cyber Storm sehr», lautet denn auch sein Fazit. Nächste Seite: Ein Wettbewerb soll weitere Jugendliche erreichen In Zukunft will der Verein vermehrt Schweizer Gymnasien für das Thema sensibilisieren und die Thematik vertiefen. Unterstützt wird Swiss Cyber Storm von der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW). «Das Thema IT-Sicherheit wurde bisher im Unterricht in Mittelstufen kaum behandelt. Die fehlende Sensibilisierung führt dazu, dass Gefahren im Umgang mit elektronischen Medien unterschätzt und potenzielle IT-Talente zu wenig gefördert werden.», erklärt Rolf Hügli, Generalsekretär der SATW, das Engagement.

Talentförderung als internationaler Wettbewerb

Die Hacking-Kurse sind nur ein Teil des Efforts, um junge Informatik-Cracks ausfindig zu machen: So findet dieses Jahr zum dritten Mal die Schweizer Cyber Security Challenge statt – ein Wettbewerb zur Entdeckung und Förderung junger IT-Talente. Die Gewinner nehmen am europäischen Finale teil, welches 2015 zum ersten Mal stattfindet und in Luzern durchgeführt wird. Die beiden Veranstaltungen werden durch das Eidgenössische Departement des Äusseren (EDA), das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD), die SATW und private Unternehmen im IT-Bereich getragen. Organisator ist auch hier der Verein Swiss Cyber Storm.



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