12.06.2015, 09:17 Uhr

IT-Totalschaden beim deutschen Bundestag

Der Hackerangriff auf die Informatik des deutschen Parlaments hat schwerwiegende Folgen. Womöglich muss die komplette Infrastruktur ersetzt werden.
Die Schwere der Cyberattacke auf die IT-Infrastruktur des deutschen Bundestags ist anscheinend beispielslos. Selbst vier Wochen nach der Entdeckung des Angriffs sei es nicht gelungen, die verwendete Spionage-Malware unschädlich zu machen, berichtet Spiegel Online.Vielmehr liefert diese weiterhin Daten und Informationen aus dem Parlaments-eigenen «Parlakom» genannten Netz an die Auftraggeber, welche beim Ausslandsgeheimdienst SWR Russlands vermutet werden.
Laut Spiegel wird in Parlamentskreisen von einem Totalschaden gesprochen. In der Folge müsse die komplette Hardware und Software ersetzt werden. Als erste Notmassnahme hat unterdessen das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) einen Teil des Parlaments-Traffics über das besser abgesicherte Netz der Regierung umgeleitet. Dieses Vorgehen hat allerdings bei einigen Parlamentariern für Kritik gesorgt. Sie äusserten Bedenken und haben den Zugriff des BSI auf ihre Rechner verweigert. Der CDU-Abgeordnete Armin Schuster kann ob dem Verhalten seiner Bundestagskollegen nur den Kopf schütteln. «Eine Exekutiv-Behörde könnte ja in die Legislative hereinschauen - da lässt man sich lieber von einem Geheimdienst ausspionieren. Es ist zum Verrücktwerden», sagte Schuster gegenüber Spiegel Online.



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