Interview 16.02.2011, 09:24 Uhr

«eine Handvoll Handy-Schädlinge»

Computerworld.ch sprach am Mobile World Congress mit dem Symantec-Spezialisten für Handy-Sicherheit, Con Mallon, über die Gefahren für Handys und welche Plattformen davon besonders betroffen sind.
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Con Mallon ist Spezialist für Handy-Sicherheit. Redaktor Reto Vogt interviewte ihn in Barcelona
Laut Con Mallon, Spezialist für Handy-Sicherheit bei Symantec, werden mehr Smartphones als Consumer-PCs verkauft. Deshalb würden sich Cyberkriminelle in Zukunft vor allem auf die mobilen Anwender fokussieren, insbesondere, weil diese in 6 von 10 Fällen nicht geschützt sind. Die Anwender interessiert, welche Gefahren und Lösungen es gibt. Con Mallon antwortet. Welche Gefahren drohen einem Handy-Besitzer heute? Con Mallon: Es sind Denial-of-Service-Attacken möglich, zum Beispiel über verseuchte Apps. Darüber hinaus besteht die Gefahr vom Verlust der Privatsphäre bei Datendiebstahl und Angriffe aufs Bankkonto über Phishing-Seiten. Das tönt nach ähnlichen Gefahren wie für PC-Benutzer. Gibt es einen Unterschied zum Smartphone? Wahrscheinlich gibt es keinen Unterschied. Es können auf Smartphones wie beim Computer das Betriebssystem, der Browser und die Apps respektive die herunterladbare Software angegriffen werden. Im Markt dominieren zwei Betriebssysteme: Apple iOS und Android. Welchen Benutzern droht die grössere Gefahr? Wenn Angreifer die grosse Benutzerzahl erreichen wollen, müssen sie Apple-Handys attackieren. Diese sind aufgrund der geschützten Umgebung mit Prüfung der Apps aber ziemlich gut gesichert. Wir bieten unsere Sicherheits-Software deshalb nur für die Android-Plattform an. Bislang zumindest. Also sind iPhone-Besitzer derzeit gegen die Gefahren gut gerüstet? So kann man das nicht sehen. Es besteht immer noch die Gefahr eines Diebstahls oder eines Verlustes. Diebe oder Finder des Geräts könnten dadurch die persönlichen Daten des Besitzers einsehen. Untermauern wir die Gefahren für Handys mit Zahlen: Wie viel Malware für Handys kommt auf 100 PC-Schädlinge? Eine verschwindend geringe Zahl. Auf 20'000 bis 30'000 PC-Malware kommt nur eine Handvoll Schädlinge, die für Smartphones gefährlich sind. Weshalb brauchen denn Anwender Schutz-Software für Handys? Gegen Verlust sind iPhone-Besitzer beispielsweise durch MobileMe geschützt. MobileMe ist eine nette Sache. Uns geht es darum, den Markt auszubilden. Dasselbe zu tun, was wir vor 10 bis 15 Jahren im PC-Markt auch getan haben. Wie sieht Ihre Lösung in diesem Fall für Android-Benutzer aus? Norton Mobile Security 1.5 ist derzeit gratis im AndroidMarket verfügbar und kann bis zu 90 Tage lang getestet werden. Sie prüft Apps beim Herunterladen und kontrolliert, ob verseuchte Webseiten angesurft werden. Zum Schutz gegen Verlust oder Diebstahl haben wir eine SMS-Lösung implementiert. Anwender können von einem fremden Handy eine SMS ans eigene Handy schicken. Die Schlüsselwörter locate, lock oder wipe plus ein zuvor definiertes Passwort lokalisieren das jeweilige Gerät und sperren oder löschen den Inhalt des Handys.
Harald Schodl



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