07.04.2016, 14:31 Uhr

Hacking-Dienste im Sonderangebot

Die «Dienstleistungen» des Cyber-Untergrunds werden günstiger, und die Service-Leistungen immer professioneller.
Im Darknet ist ein regelrechter Preiszerfall beobachtbar. Hackingdienste werden immer billiger. Dies zeigt eine Untersuchung, die von Dells Secureworks gerade verffentlicht wurde. Daneben steigt die «Service-Qualität» des Cyber-Untergrunds, mit Testattacken, Treueprämien und 24-Stunden-Kundendienst. Was kostet also ein Cyberverbrechen? Der Einbruch in ein Anwenderkonto, etwa von Facebook, Gmail oder Hotmail,  ist bereits ab 129 Dollar zu haben. Und geliefert wird laut Secureworks schnell: Die Hacker behaupten, nur wenige Stunden für den Einbruch zu brauchen, im schlimmsten Fall dauert es einen Arbeitstag. Teurer ist dagegen der Zugang zu einem Firmen-E-Mail-Konto. Hierfür werden im Darknet durchschnittlich 500 Dollar verlangt.
Soll ein Bankkonto gehackt werden, langen die Cyberkriminellen dann doch hin und verlangen einen Teil der Beute. Hier richtet sich der Preis nämlich nach dem Kontostand, verlangt werden eins bis fünf Prozent des Guthabens.

DDoS-Angriff im «Monatsabo»

Wer einen DDoS-Angriff auf eine Webseite plant, muss mit einem Satz von fünf bis zehn Dollar pro Stunde rechnen. Meist sind in diesen Preisen Probeangriffe inbegriffen, bei denen die Hacker unter Beweis stellen, was sie so drauf haben. Für DDoS-Angriffe gibt's zudem regelrechte Abos. Soll eine Webseite eine Woche unten sein, werden 200 bis 555 Dollar fällig. Das «Monatsabo» ist für 1000 Dollar zu haben. Nächste Seite: Trojaner sind billiger, Kreditkarten teurer
Richtig getaucht sind die Preise, die verlangt werden, um einen fremden Rechner mit einem Remote Access Troyan zu übernehmen. Eine solche Malware ist für fünf bis zehn Dollar zu haben. Zum Vergleich: 2012 waren für den Trojaner zwischen 50 und 250 Dollar fällig. Und wer nicht weiss, wie eine solche Malware installiert wird, muss nicht verzagen. Ab 20 Dollar gibt's ein Online-Tutorial, bei dem die Hacker einem zeigen, wie's geht. In letzter Zeit etwas gestiegen sind die Preise für Kreditkarten-Nummern. Hier scheinen also die Schutzbemühungen der Ausgabefirmen Früchte zu tragen. Kostete eine normale, europäische Visa- oder Masterkarte bei der letzten Untersuchung 2014 noch 28 Dollar, sind heuer 40 Dollar fällig. Noch etwas teurer sind Goldkarten besagter Kreditinstitute: Diese gehen für 50 bis 60 Dollar über die Untergrund-Theke. Spottbillig sind im Vergleich die vergleichsweise schlecht gesicherten US-Karten. Sie sind schon für sieben Dollar zu haben.

Eine neue Identiät ab 1200 Dollar

Bei den Cyberkriminellen können zudem komplette Identitäten geordert werden, inklusive Ausweispapiere. Ein europäischer Pass kostet zwischen 1200 und 3000 Dollar. Auch hier sind die Preise wegen der zusätzlichen Sicherheits-Features gestiegen. Denn vor zwei Jahren waren entsprechende Ausweise für 200 bis 500 Dollar zu haben. Noch teurer sind US-Ausweispapiere. Für einen Pass mit dem Weisskopfseeadler müssen zwischen 3000 und 10'000 Dollar aufgebracht werden.



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