20.07.2016, 14:30 Uhr

Datenverlust kostet Schweizer Unternehmen eine halbe Million Franken

Jeder Datenverlust schlägt bei hiesigen Unternehmen mit durchschnittlich 488'000 Franken zu Buche.
488'000 Franken, so viel kostet Schweizer Unternehmen durchschnittlich jeder Datenverlust. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie  «Global Data Protection Index», die das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne im Auftrag von EMC erstellt hat.
Und Datenverluste sind keine Seltenheit: 33  Prozent  der untersuchten Schweizer Unternehmen verloren während der vergangenen 12 Monate wenigstens einmal Geschäftsdaten.  Laut dem Bericht konnten die untersuchten Unternehmen während der letzten zwei Jahre zwar die Zahl der Datenverluste reduzieren, die sie aufgrund von Strom- oder  Hardwareausfällen, Softwarefehlern oder Datenschäden erlitten; doch im  Gegenzug  dazu  verloren  sie  weit  mehr  Daten  aufgrund  von  Hackerangriffen  und  anderen,  neuartigen  Bedrohungen  als  zuvor. Insgesamt lag die Gesamtzahl der Unternehmen, die im  vergangenen Jahr einen Datenverlust oder einen Systemausfall  verzeichneten, 13  Prozent  über  dem  Vergleichswert  einer  Vorgänger-Untersuchung aus dem Jahr 2014.  EMC hatte die Neuauflage der Studie eigenen Angaben zufolge  vor allem deshalb in Auftrag gegeben, um Kunden und andere Unternehmen auf jüngere Entwicklungen im IT-Risiko-Umfeld aufmerksam zu machen. Laut Untersuchungsbericht gehören hierzu vor allem vier zentrale, teils neue Gefahren.

Ransomware und Angriffe aufs Archiv.

Fast  ein  Viertel  (23  Prozent)  der  untersuchten  Unternehmen  erlitten  im  vergangenen  Jahr  Datenverluste  oder  Ausfälle  aufgrund von Angriffen von aussen; zählt man auch die Opfer  von  Angriffen  innerhalb des  Unternehmens  hinzu,  wächst  die  Zahl  der  «Hacker-Geschädigten»  auf  36  Prozent  der  Gesamtstichprobe. In der Schweiz wurden sogar 56 Prozent der Firmen  Opfer  von  Angriffen.  Auffällig  hierbei:  Die  Angreifer  nehmen  offenbar nicht mehr nur die Stamm-  und andere Geschäftsdaten  der Firmen ins Visier, sondern auch Backup-  und Archivkopien – etwa  mittels  so  genannter  Ransomware.  IT-Verantwortliche  bräuchten deshalb Mittel und Wege, um auch diese so wichtigen  Datenkopien besser zu schützen, heisst es in dem Bericht. Nächste Seite: Schlecht geschützte Public Clouds

Schlecht geschützte Public Clouds

Mehr als 80 Prozent der für die Untersuchung befragten Entscheider meinten, ihr Unternehmen werde künftig zumindest  einen  Teil  der  acht  wichtigsten Geschäftsanwendungen  in  Public Clouds betreiben. 47 Prozent gingen dabei davon aus,  die  in  der  Cloud  gespeicherten  Daten seien nicht vollständig  geschützt. Mehr als die Hälfte gab zudem an, ihre IT-Organisation betreibe  schon jetzt die unternehmenseigene E-Mail-Anwendung in der Cloud.  Insgesamt betreiben alle untersuchten Unternehmen derzeit etwa 30 Prozent ihrer IT-Umgebung in der Public Cloud. In der Schweiz lag der Anteil mit 26  Prozent etwas tiefer. Nach  Einschätzung von EMC gehen die Unternehmen hiermit ein Risiko ein, da viele SaaS-Dienstleister keine Absicherung gegen das versehentliche oder  absichtliche  Löschen  von  Kundendaten  durch  die  eigenen  Mitarbeiter böten. Und der Befragung zufolge treffen nur jeweils  50  Prozent  der  untersuchten  Unternehmen  entsprechende eigene Sicherheitsvorkehrungen.

Zweifel an der Zukunftssicherheit

Mehr als 70 Prozent der Untersuchungsteilnehmer zeigten sich  zudem nicht sehr überzeugt von der eigenen Fähigkeit, Systemdaten  im  Falle  einer  Störung  oder  eines  Verlusts  vollständig  wiederherstellen  zu  können;  in  der  Schweiz  äusserten  59 Prozent  der  Befragten  ähnliche  Zweifel.  73  Prozent  aller  Teilnehmer  zweifelten  zudem  an  der  Leistungsfähigkeit der ihnen zugeteilten  IT-Ressourcen  und  meinten,  diese  könnten  nicht  mit  der  Spitzenleistung  mithalten,  wie  sie  etwa  Flash-Speicherlösungen  schon  heute  bieten  würden.  Von  den  befragten Schweizer  IT-Verantwortlichen  waren  nur  33  Prozent  «sehr sicher», dass ihre derzeitigen Datenschutz-Anwendungen  für den Schutz schneller Flash-Arrays geeignet wären.



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