30.05.2016, 07:23 Uhr

Cyberkrieg im Mittleren Osten

Die Iranische Internetpolizei hat bestätigt, dass saudi-arabische Hacker Cyberangriffe auf Behörden des Landes verübt haben.
Der Chef der iranischen Internetpolizei hat Cyberangriffe von Hackern aus Saudi-Arabien auf Netzwerke iranischer Behörden bestätigt. Acht iranische Websites seien letzte Woche von Hackern mit saudi-arabischen IP-Adressen angegriffen worden.
Die IP-Adressen seien Interpol zu Ermittlungen weitergeleitet worden, sagte Kamal Hadianfar laut der Nachrichtenagentur ISNA. Am Dienstagabend wurde unter anderem die iranische Statistikbehörde gehackt.
Einer der Hacker stellte sich auf arabisch als Mitglied der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und als saudi-arabischer Staatsbürger vor. Der Cyberangriff sei nur der Anfang.  Iranische Medien sprachen von einem «Cyber-Krieg» zwischen den beiden verfeindeten islamischen Staaten. Die «iranische Cyber-Armee» werde die saudi-arabischen Angriffe erwidern. Laut der Nachrichtenagentur Tasnim haben dann auch iranische Hacker saudi-arabische Websites lahmgelegt.
Der Chef der Internetpolizei distanzierte sich von den Medienberichten. Die Angriffe hätten nichts mit der saudi-arabischen Regierung zu tun; falls es iranische Gegenangriffe gebe, würden sie von Privatpersonen ausgeführt, sagte Hadianfar.
Teheran und Riad stecken besonders wegen des Syrienkrieges in einer tiefen politischen Krise. Saudi-Arabien brach im Januar nach einem Angriff iranischer Demonstranten auf ihre Botschaft in Teheran die diplomatischen Beziehungen ab.



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