Studie 12.06.2017, 09:59 Uhr

Digitalisierung bei Schweizer Unternehmen

Die Digitalisierung hat bislang wenig Auswirkungen auf Schweizer Unternehmen. Zu diesem Schluss kommt eine breitangelegte Studie der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH und der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW).
Die KOF hat in Zusammenarbeit mit der Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie der ETH Zürich und der Hochschule für Angewandte Psychologie der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) mittels einer repräsentativen Umfrage eine Bestandsaufnahme zur Digitalisierung der Schweizer Wirtschaft gemacht. Die nun veröffentlichte Studie zeigt die ersten Teilergebnisse der Umfrage. Weitere Auswertungen werden folgen.

Wenig Auswirkungen der Digitalisierung auf Wettbewerb und Beschäftigung
Auf ihre Wettbewerbsfähigkeit sehen viele Unternehmen (fast 60%) aufgrund der Digitalisierung keine Auswirkungen. Eine verbesserte Position im Wettbewerb melden aber 35% der Unternehmen, bei nur 2% der Unternehmen hat sich die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtert. Insbesondere Unternehmen im Bereich der modernen Dienstleistungen melden eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit. Nach Grösse der Unternehmen betrachtet, geben vor allem mittlere und grosse Unternehmen eine verbesserte Marktpositionierung an.

Auf die Beschäftigung in Schweizer Unternehmen hat die Digitalisierung im Zeitraum 2013-2015 wenig Auswirkungen gehabt: 76% der Umfrageteilnehmer geben keine Veränderungen an. 12% der Unternehmen melden eine Abnahme und 11% eine Zunahme der Beschäftigung aufgrund der Digitalisierung. Schaut man auf die Qualifikationsanforderungen der Unternehmen, zeigen sich hier gewisse Veränderungen: Die Firmen verzeichneten netto (die Differenz des gemeldeten Personalaufbaus und des Personalabbaus) insbesondere eine Zunahme von Absolventen von Fachhochschulen/Fachschulen und Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung.

Ein etwas geringerer Netto-Anstieg ist ebenfalls bei Absolventen von Universitäten zu verzeichnen. Eine negative Tendenz zeichnet sich dagegen für An-/Ungelernte ab. Diese Entwicklungen sind vor allem bei Grossunternehmen zu beobachten. Die höhere Nachfrage nach Personen mit Berufsausbildung ist hingegen bei kleineren Unternehmen besonders zu beobachten.


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