23.11.2015, 10:51 Uhr

Ruedi Noser gewinnt, Christian Wasserfallen verliert

Erfolg und Niederlage für Schweizer ICT-Politiker. Während ICTswitzerland-Präsident Ruedi Noser in Zürich locker in den Ständerat gewählt wurde, verpasst es ParlDigi-Präsident Christian Wasserfallen, FDP-Fraktionschef zu werden.
Der wichtigste Vertreter der ICT-Branche sitzt mindestens die nächsten vier Jahre im Ständerat. Ruedi Noser (FDP) schaffte am gestrigen Wahlsonntag mit 44,5 Prozent aller Stimmen souverän den Einzug ins Stöckli. Seine Gegner Bastien Girod (GPS) und Hans-Ueli Vogt (SVP) blieben chancenlos. Mit Ausnahme der Stadt Zürich lag Noser in allen Bezirken vor seinen Kontrahenten.
Während Ruedi Noser den Wählern versprach, in Bundesbern politisch «weder nach links noch rechts zu schauen», akzeptieren die Verlierer das Ergebnis. Hans-Ueli Vogt machte für seine Niederlage die Situation der drei Kandidaten verantwortlich. Viele SVP-Wähler hätten für Ruedi Noser gestimmt, damit Bastien Girod nicht gewählt wird. Letzterer zeigt Grösse in der Niederlage: «Ruedi Noser war zu stark für mich».
Für Ruedi Noser wird Hans-Ulrich Bigler, der Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbands, in den Nationalrat nachrutschen.
Weniger erfolgreich verlief das Wochenende für Nosers Parteikollegen Christian Wasserfallen. Der Co-Präsident der parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit (ParlDigi) verpasste es, FDP-Fraktionschef zu werden. Die Bundeshaufraktion entschied sich mit 38 von 54 möglichen Stimmen deutlich für seinen Tessiner Konkurrenten Ignazio Cassis als Nachfolger der abtretenden Gabi Huber.
Im Gegensatz zu Wasserfallen dürfte der Arzt Cassis wenig Interesse an der ICT-Branche zeigen. Der Arzt hat sich hauptsächlich als Gesundheits- und Sozialpolitiker einen Namen gemacht. Er steht im Vergleich zu Wasserfallen für eine gemässigtere Migrationspolitik und ist gesellschaftspolitisch liberaler eingestellt. Für die ICT-Branche ist das Ergebnis aus marketingtechnischer Sicht zwar schade, Wasserfallen hat dafür aber mehr Zeit, sich um sein Präsidentenamt bei ParlDigi zu kümmern.



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