Patientendossier 19.06.2015, 10:11 Uhr

Investitionssicherheit für Spitäler

Der Nationalrat hat dem Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier zugestimmt. Spitäler und Pflegeheime haben bald Investitionssicherheit für die digitalen Krankenakten.
Die Spitäler und Pflegeheime der Schweiz müssen in Zukunft elektronische Patientendossiers anlegen, wenn dies der Patient verlangt. So will es das Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier. Das Gesetz ist am Donnerstag vom Nationalrat verabschiedet worden. Nach Inkrafttreten haben Spitäler drei Jahre Zeit für die Einführung eines Dossiers, Pflege-Einrichtungen fünf Jahre. Voraussichtlich nicht zur elektronischen Datenablage verpflichtet werden die ambulanten Leistungserbringer. Ärzten, Apotheker und Laboratorien steht die Teilnahme an dem Service allerdings offen. Für die Patienten selbst ist das Dossier ebenfalls freiwillig.

IT-Umbau in Spital und Praxis

Auf der Basis der gesetzlichen Grundlagen können Spitäler und Pflegeheime bald damit beginnen, ihre bestehenden Informatiklösungen auf- und umzurüsten. Mit dem Gesetz neu eingeführt wird eine spezielle Identifikationsnummer für jeden Patienten, die in bestehenden Systemen ergänzt werden muss. Weiter benötigen die medizinischen Einrichtungen von aussen erreichbare Plattformen, auf der Patienten ihre Dossiers einsehen und allenfalls Ärzten auch kontrolliert Zugriff auf die Behandlungsdokumentation geben können. Diese Plattformen sollen von «Gemeinschaften» betrieben werden – etwa kantonalen E-Health-Organisationen. In den Gemeinschaften sollen sich Ärzte, Apotheken und Spitäler zusammenschliessen. Den Aufbau von Gemeinschaften unterstützt der Bund während drei Jahren mit Finanzhilfen in Höhe von 30 Millionen Franken. Voraussetzung für die Mitfinanzierung ist allerdings, dass die Kantone finanzielle Mittel in gleicher Höhe bereitstellen, heisst es im Gesetzestext. Nicht von den Finanzhilfen des Bundes gedeckt sind die Kosten, die Ärzten, Apothekern, Heimen und Spitälern durch die Anpassung ihrer Praxis- und Klinikinformationssysteme entstehen. 



Das könnte Sie auch interessieren