25.06.2015, 11:47 Uhr

Label gegen geplante Obsoleszenz

Das Umweltbundesamt plant eine offizielle Kennzeichnung, die Konsumenten eine Unterscheidung von langlebigen Produkten und solchen mit eingebauten Sollbruchstellen ermöglicht.
Geplante Obsoleszenz - die absichtliche Verringerung der Lebensdauer eines Gerätes - ist ein Ärgernis für Konsumenten. Und das nicht nur für umweltbewusste Öko-Käufer. Da gibt es beispielsweise minderwertige Bauteile wie Kondensatoren, die eigentlich ständig zu heiss werden und deshalb - für den Hersteller ideal - kurz nach Ablauf der Garantiedauer den Geist aufgeben. Auch teure Geräte wie die Notebooks von Apple, die so verklebt sind, dass eine Reparatur nahezu unmöglich ist, werden so zum Wegwerfartikel. Die Stiftung frKonsumentenschutz (SKS) und der National- und Stnderat beschäftigen sich seit einigen Jahren mit der leidigen Praxis der Konsumgüter-Produzenten. Privaten Initiativen wie der schweizerischen «Nullbruchstellen-Gemeinschaft» oder dem deutschen Testcenter «HTV» ist die gängie Praxis des zu schnellen Verfalls längst ein Dorn im Auge.  Hilfe aus Deutschland? Nun reagiert das Umweltbundesamt unseres nördlichen Nachbars und treibt die Einführung eines «Mindestlebensdauer»-Labels voran. Das deutsche Pendant zum Bundesamt für Umwelt (BAFU) will damit in Zukunft Produkte kennzeichnen, die eine gewisse Nutzungsdauer unbeschadet durchstehen. «Produkte müssen eine verlässliche Mindestlebensdauer haben, ohne dass in dieser Zeit Reparaturen anfallen», wird Ines Oehme vom Umweltbundesamt zitiert. Wie das künftige, offizielle Label aussehen soll, ist noch offen. «Man kann nicht immer nach Jahren messen, sondern in Leistungszyklen. Bei einer Waschmaschine die Zahl der Waschgänge, bei einer Lampe die Zahl der Brennstunden oder beim Motor die Zahl der Stunden», so die Exertin vom Umweltbundesamt.



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