10.05.2016, 14:30 Uhr

Estland setzt auf «elektronische Einwohner»

In Estland soll es bald möglich sein, auch virtuell Wohnsitz zu nehmen.
Estland ist bekannt, in Sachen Elektronik und Internet zu den innovativsten Ländern der Welt zu zählen. Nun geht der baltische Staat noch einen Schritt weiter und bietet einen elektronischen Wohnsitz an. Personen können sich also in Estland anmelden, ohne dort physisch zu wohnen, wie Business Insider von Estlands CIO Taavi Kotka erfahren hat.
«Wir nennen das CaaS. Es gibt SaaS, und wir sind ein Country as a Service», erklärt Kotka. Offenbar gibt es in dem Land nicht genügend Einwohner und somit Kunden für elektronische Dienste aller Art. «Estland liegt zu sehr im Norden, deshalb will niemand physisch hierher ziehen», argumentiert Kotka. Deshalb will das 1,3-Millionen-Volk an der Ostsee nun virtuell für Zuwachs sorgen. Bislang gäbe es 10'000 solcher elektronischer Einwohner, berichtet der Landes-CIO weiter. Dies seien recht viele, wenn man bedenke, dass noch Schwierigkeiten bestünden, in Estland ein Bankkonto zu eröffnen ohne physisch in Erscheinung zu treten. Doch dies werde gerade geändert, sodass künftig ein Telefonanruf genüge. Was bringt es also, sich als E-Einwohner in dem CaaS anzumelden? Als solcher erhält man eine spezielle Identitätsnummer, mit der viele öffentliche und private Dienstleistungen in Anspruch genommen werden können. Die Hoffnung besteht, das die E-Bewohner selbst elektronische Unternehmen gründen und so die Wirtschaft des Landes bereichern.



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