Microsoft lanciert Office 2016, System Center 2016

Microsoft will Endanwender und Administratoren mit neuen Releases von Office- und Server-Software bedienen. An der Kundenmesse «Ignite» in Chicago lancierte Microsoft Preview-Versionen diverser Produkte, darunter Exchange 2016, Office 2016, SharePoint 2016, SQL Server 2016, System Center 2016 und Windows Server 2016. Allesamt sind Stützpfeiler des soliden Firmenkundengeschäfts der Redmonder. Die Neuerungen in der Übersicht:

Die Produktivitätslösungen Exchange, Office und SharePoint sollen weiterhin sowohl On-Premises als auch in der Cloud betrieben werden können. Die neu vorgestellten Funktionen in den Produkten für die lokale Installation sind allerdings im Office 365 schon umgesetzt. Mit dieser Strategie will es Microsoft den Kunden schmackhaft machen, ein Abo für die Cloud zu lösen. Online funktioniert die Zusammenarbeit naturgemäss leichter. Bei Office 2016 & Co. führen die Entwickler aus Redmond entsprechend diverse Collaboration-Features ein ? die allerdings auch On-Premises funktionieren. So kann ein Excel-User seine Arbeitsmappe für die Teamarbeit freigeben und live mitverfolgen, welche Änderungen die Kollegen anbringen. Jenseits der Echtzeit-Zusammenarbeit soll der E-Mail-Server Exchange 2016 neue Funktionen für Dokument-basierte Collaboration mitbringen. Daneben will Microsoft die Suche und die Schnittstellen für selbst programmierte Erweiterungen verbessert haben. SharePoint wurde für hybride Infrastrukturen und die Koexistenz neben SharePoint Online (Office 365) optimiert, hiess es an der Hausmesse. Nächste Seite: Windows 10 in den Startlöchern Wie erst vergangene Woche an der Entwicklerkonferenz Buildwar auch an der «Ignite» das kommende Windows 10 eines der Themen in der Eröffnungsrede. Microsoft-CEO Satya Nadella blieb indes auch diesmal den Zeitpunkt des Verkaufsstarts schuldig. Mit den neuen Versionen der Management-Programme Intune und System Center sollen Administratoren allerdings demnächst bereit sein, auch Windows 10 aus der Ferne verwalten sowie warten zu können. Configuration Manager 2016 steht per sofort als Technical Preview zum Testen bereit. In Intune wird der Support für Windows 10 in der nächsten Woche nachgerüstet, genauso wie für Configuration Manager 2012 und 2012 R2. Mit dem speziellen «Windows Update for Business» plant Redmond, die unterschiedlichen Update-Praktiken in Unternehmen zu adressieren. So lassen sich künftig zum Beispiel nur Sicherheits-Patches einspielen und Funktionserweiterungen vorübergehend blockieren, wenn den Administratoren oder dem Fachbereich aktuell die Ressourcen für aufwendige Kompatibilitätstests fehlen. Microsoft verspricht von dem neuen Service tiefere Kosten und mehr Kontrolle über den Update-Prozess. Die Praxis wird zeigen, ob die Versprechen eingelöst werden.

Den Anschluss an die Cloud schaffen soll das Betriebssystem Windows Server 2016. Per sofort gibt es eine neue Preview der Software, die Microsoft als lokales System für Hybrid-Cloud-Szenarien positioniert. Der Server und auch die abgespeckte Version Nano Server (ähnlich zuvor: Server Core) kann aber auch als Zugeständnis Redmonds für Kleinbetriebe und mittelständische Unternehmen gewertet werden, die aus welchen Gründen auch immer auf die Cloud verzichten wollen ? meistens sind es vermutlich Datenschutzrisiken. Bei der Datenbank-Software SQL Server 2016 hat Microsoft ebenfalls wohl keine Wahl. Die Kunden bestehen auf On-Premises. Redmond lanciert in der neuen Version die Funktion «Stretch Database», mit der für grosse Datenbestände die Kapazität der lokalen Ressourcen durch Kapazität in der Azure-Cloud erweitert werden kann. Daneben wollen die Entwickler zusätzliche Sicherheits- und Verschlüsselungstechnologien in SQL Server implementiert haben. Eine Preview verspricht der Hersteller für den Sommer dieses Jahres.