CA 19.11.2015, 08:42 Uhr

Wie Mainframes zu Agile und DevOps passen

Die Software-Firma CA stellt sich als Anbieter von Lösungen für Agile Entwicklung, DevOps und Security dar. Die Cash Cow Mainframe ist nur eine von vielen Plattformen.
Airbnb und Uber dürfen heute in keiner Präsentation eines IT-Anbieters fehlen -- sei es als Schreckgespenste oder aus Vorbilder. Die Newcomer haben Industrien in ihren Grundfesten erschüttert, indem sie einen althergebrachten Geschäftsprozess in die digitale Welt transformiert haben. Ihr grosser Vorteil: Beide besitzen (heute) so gut wie keine Legacy. Das können die meisten der Teilnehmer an der Hausmesse «CA World» in Las Vegas nicht von sich behaupten.
Trotzdem ersparte Mike Gregoire, CEO von CA Technologies, seinen rund 5000 Gästen die Lobpreisungen von Airbnb und Uber nicht. Die Newcomer stünden sinnbildlich für Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell auf ein Software-Fundament stellten. Das könnten die traditionellen Unternehmen ebenfalls, rief Gregoire den Teilnehmern zu. Selbst der Mainframe könne dabei eine bedeutende Rolle spielen, wenn auch eher im Hintergrund. Im Vordergrund sollen Funktionalität und neue Geschäftsmodelle mit agilen Methoden entwickelt, von DevOps (Developer und Operations) realisiert und adäquat abgesichert werden.  In die drei Bereiche Agile, DevOps und Security teilt Gregoire das Portfolio seines Unternehmens neu ein. Die Lösungen für den Mainframe -- immerhin einer der grössten Umsatztreiber von CA -- gehören in alle drei Kategorien. «Mainframe ist ein Plattform wie jede andere», sagte der CEO. 
CAs Verwaltungsrat Jens Alder, unter anderem als früherer Swisscom-Chef bekannt, weiss um die Herausforderungen von Schweizer Unternehmen. Während eines Briefings an der «CA World» sagte er, dass sich heute Geschäftsleitungen aus allen Branchen mit den Themen Agile, DevOps und Security beschäftigten. Für Alder ist Agilität der Weg, um Geschwindigkeit und Skalierbarkeit zu gewinnen. Nach seiner Meinung wird das künftig notwendig sein: «Unternehmen müssen ihr Geschäft in den nächsten Jahren regelmässig neu erfinden», so der Verwaltungsrat. Nächste Seite: der agile CEO Vor rund drei Monaten hat CA die Software-Firma Rally übernommen. Der US-amerikanische Anbieter war spezialisiert auf Tools und Trainings für agile Software-Entwicklung. Neu ist CA nun spezialisiert. CA war schon Kunde von Rally lange vor der Akquisition, berichtete die frühere Chief Revenue Officer, Angela Tucci, der Computerworld. Unter anderem CAs Mainframe-Lösungen wurden mit agilen Methoden entwickelt.

Der agile CEO

Unterdessen haben sich auch CEO Gregoire und sein Management-Team von den Rally-Kollegen schulen lassen, genau wie die rund 4000 Software-Entwickler von CA. Die Trainingsorganisation soll in Zukunft ausgebaut werden, kündigte der CA an der Hausmesse an.
Die Agile-Schulungen sind typischerweise neutral gegenüber Tools, die für die agile Entwicklung benutzt wird, erklärte Tucci. CA habe mit der Rally ALM Platform jedoch auch eine Software für das agile Application Lifecycle Management (ALM) übernommen. Diese Lösung wurde nun in CA Agile Central umgetauft. Neu ist unter anderem eine Integration mit dem Project & Portfolio Management des neuen Mutterkonzerns. 

APIs für alle Datenbanken

Vor rund drei Jahren hatte CA den Software-Anbieter Layer 7 übernommen. Er bot Technologie für das API-Management an. Neu lancierte CA nun das Produkt Live API Creator: Wie Distinguished Engineer Steve Morrison der Computerworld sagte, schaffen er und seine Kollegen damit eine Schnittstelle zu beliebigen Datenbanken. Die Lösung eröffne den Unternehmen die Option, mehr Geschäftsdaten für einen grösseren Benutzerkreis zugänglich zu machen. Mithilfe von Javascript liessen sich ausserdem Business-Logiken oder Verknüpfungen zwischen zwei unterschiedlichen Datenbanken realisieren. CA arbeite aktuell noch daran, auch Schnittstellen für zum Beispiel SAP und Cloud-Ressourcen wie Salesforce anzubieten. Bereits in die Cloud gebracht hat CA seine DevOps-Lösung Service Virtualization: Das Produkt ist per sofort auch als Ressource auf Microsofts Azure-Plattform verfügbar. Die bisherige Version für die lokale Installation bleibt aber im Portfolio.  Den Unterschied zwischen Cloud und On-Premises soll der Administrator mit dem neuen Unified Infrastructure Management for System z nicht mehr merken, so CA. Das Verwaltungswerkzeug für gibt dem Benutzer eine globale Sicht auf seine Systeme -- seien es Smartphones, Clients, Server oder (wie der Name schon sagt) Mainframes.  Mainframes eignen sich nach den Worten von CEO Gregoire in erster Linie für hochvolumige Transaktionen, die mit absoluter Sicherheit ausgeführt werden müssen. Diese Anforderung adressiert die Lösung Data Content Discovery: Sie klassifiziert kritische Daten auf dem Mainframe und findet die sensiblen Inhalte auf Knopfdruck. Auch so sollen Administratoren entlastet werden, um mehr Ressourcen für andere Projekte zu haben.



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