Watson Analytics 17.09.2014, 19:12 Uhr

Frage-Antwort-Maschine für jedes Büro

Mit Watson Analytics lanciert Big Blue eine Web-Applikation für komplexe Business-Fragestellungen. IBM-Manager Oliver Oursin erklärt die Details.
Oliver Oursin von IBM ermuntert Geschäftsleute, Watson Analytics mit Fachfragen zu löchern
IBM stellt die Analytik-Technologie «Watson» in Kürze für die breite Öffentlichkeit bereit. Die Zielgruppe sind zunächst die Geschäftsentscheider von Unternehmen, die mit Unterstützung von «Watson» betriebswirtschaftliche Fragestellungen beantworten können sollen. Dafür lanciert Big Blue die Cloud-Lösung Watson Analytics, wie Oliver Oursin der Computerworld sagte. Er ist in IBMs Software Group weltweit verantwortlich für Business Intelligence und Predictive Analytics. Die Web-Applikation kommt vom Start weg mit prozeduralem Wissen über beispielsweise gängige Finanzkennzahlen oder Fakten wie Staaten und Kantone. Unternehmensspezifische Informationen müssen die Benutzer selbst hinterlegen. Ist Watson Analytics einmal über Details wie Absatzzahlen in Regionen, Bauteile von Industrieprodukten oder Charakteristika von Krankheiten orientiert, soll das System automatisch dreierlei liefern können: Erstens die Auswertung mit fortgeschrittenen statistischen Methoden, zweitens die Vorhersage möglicher (wahrscheinlicher) Entwicklungen und drittens die grafische Aufbereitung der Ergebnisse. Für keine der Funktionen muss der Business-Anwender einen Informatiker konsultieren, hob Oursin hervor. Watson Analytics besitze eine intuitive grafische Oberfläche und verstehe Kommandos in natürlicher Sprache. Wie IBM schreibt, beantwortet das System Fragen wie «Mit welchen Vergünstigungen erhöhe ich die Loyalität meiner Mitarbeiter?» oder «Mit welche Geschäftsabschlüssen kann höchstwahrscheinlich gerechnet werden?» ebenfalls in natürlicher (englischer) Sprache. Spezialist Oursin gab zu, dass die Beschränkung auf Englisch noch eine Hürde darstellt, wenn Watson Analytics tatsächlich die breite Öffentlichkeit (der Geschäftsanwender) erreichen soll. Seine IBM-Kollegen würden «fest planen», die Spracherkennung auf Chinesisch, Deutsch, Französisch und Spanisch umzuschulen. Ein anderes Entwicklungsprojekt ist laut dem IBM-Manager die Bereitstellung der Technologie in firmeneigenen Rechenzentren. Während Watson Analytics aktuell eine reine Cloud-Lösung sei, müsse allfälligen Compliance-Erfordernissen Rechnung getragen werden, so Oursin. On Premises nannte er ein «absolut realistisches Szenario», beispielsweise für stark regulierte Pharmakonzerne oder Patientendaten, die ein Unternehmen laut Gesetz nicht verlassen dürften. Watson Analytics soll zunächst in einer Beta-Phase mit Informationen gespeist und getestet werden können. Die Testphase wird kostenlos sein, sagte Oursin. In der Freemium-Version werde möglichst viel Funktionalität von der Analyse über die Vorhersage bis hin zur grafischen Auswertung bereitstehen. Der IBM-Manager konnte nicht sagen, welche Schweizer Unternehmen sich schon für Watson Analytics registriert haben. Jedoch berichtete er, dass es bislang kaum einen Beta-Test ohne Schweizer Beteiligung gegeben habe.



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