28.10.2014, 07:13 Uhr

Twitter enttäuscht Börse mit weiterem Verlust

Der Kurznachrichtendienst Twitter hat die Börse mit einem weiteren hohen Quartalsverlust und einem mässigen Wachstum der Nutzerzahlen enttäuscht.
Im dritten Quartal lief ein Minus von 175,5 Millionen Dollar auf. In den ersten neun Monaten des Jahres hat Twitter damit über 452 Millionen Dollar verloren, wie aus den am Montag veröffentlichten Zahlen hervorgeht.
Den Quartalsumsatz konnte Twitter mit über 361 Millionen Dollar allerdings im Jahresvergleich mehr als verdoppeln. Das Wachstum der Nutzerzahlen blieb zugleich aber verhalten. Die Zahl aktiver Nutzer stieg binnen drei Monaten um 13 Millionen auf 284 Millionen im Monat. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um über acht Prozent.

Grösste Einnahmen durch Werbung

Werbung brachte mit 320 Millionen Dollar mit Abstand den Grossteil der Einnahmen. Davon wurden 85 Prozent auf Smartphones und Tablets erwirtschaftet. Das ist ein gutes Zeichen, denn die Nutzung von Twitter und ähnlicher Dienste verlagert sich immer mehr auf die mobilen Geräte. Um den eingeschränkten Platz auf den kleineren Bildschirmen zu nutzen, streut Twitter - genauso wie etwa Facebook - von Werbekunden bezahlte Mitteilungen in den Nachrichtenstrom der Kunden. Nächste Seite: Nutzerwachstum verlangsamt

Im Vorjahresquartal war der Verlust von Twitter mit 64,6 Millionen Dollar deutlich geringer gewesen. Konzernchef Dick Costolo sprach dennoch von einem finanziell erfolgreichen Quartal. Für das laufende Vierteljahr erwartet Twitter einen Umsatz zwischen 440 und 450 Millionen Dollar. Im gesamten Jahr will der Dienst damit mehr als 1,3 Milliarden Dollar umsetzen.

Nutzerwachstum verlangsamt

Das Nutzerwachstum verlangsamte sich zuletzt im Vergleich zum Quartal davor, in dem Twitter 16 Millionen Nutzer gewann. Allerdings hatte damals die Fussball-WM mit den Tweets der Sportler für viel Aufmerksamkeit gesorgt und viele Nutzer angezogen. Für das Geschäft von Twitter bleiben die USA am Wichtigsten: Ausserhalb des Heimatmarktes wurden erst 34 Prozent der Erlöse erwirtschaftet.



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