31.03.2014, 12:48 Uhr

Schädel aus dem 3D-Drucker

In einer Klinik in Holland hat eine Patientin einen neuen Plastik-Schädel aus dem 3D-Drucker erhalten.
Das Schädelimplantat aus dem 3D-Drucker vor dem «Einbau»
An der Uniklinik in Utrecht hat der 3D-Drucker einer jungen Frau das Leben gerettet. Ihr wurde eine Schädeldecke aus Plastik transplantiert, der zuvor von einem 3D-Drucker erstellt wurde.

Die 22-jährige Patientin litt an einer seltenen Krankheit, bei der an der Schädeldecke inwendig der Knochen unkontrolliert wuchert und dem Hirn den Platz streitig macht. Die Ärzte entdeckten das ungewohnte Knochenwachstum, nachdem die Patientin über starke Kopfschmerzen klagte und bereits einen Teil ihres Augenlichts verloren hatte. Laut den behandelnden Medizinern ist die Transplantation von Schädelteilen nichts Neues. Allerdings werden oft nur kleine Stücke ersetzt. Bei der Patientin mussten aber der Grossteil des Schädels ersetzt werden, was mit der klassischen Methode nicht möglich gewesen wäre. Dabei wird nämlich während der Operation  mit einer Art Zement das fehlende Stück nachgebildet. Dieses würde in der Regel mehr schlecht als recht passen. Mit der Ersatzschädeldecke aus dem 3D-Printer hätte man nicht nur ein grösseres, sondern auch ein präziseres Transplantat herstellen können, erklärt der Chirurg Bon Verweij. «Das ist nicht nur kosmetisch ansprechender, sondern die Hirnfunktionen können so auch besser wiederhergestellt werden», sagt der Arzt. Die Chirurgen arbeiteten mit der australischen 3D-Druckerfirma Anatomics zusammen. Diese benutzte eine Computertomografie des Schädels der Patientin, um diesen nachzubilden. Während der Operation wurde der 22-Jährigen faktisch die komplette Schädeldecke entnommen und durch das Plastikteil ersetzt. Laut Spital hat die Patientin die Operation, welche vor gut drei Monaten stattgefunden hat, gut überstanden. Heute arbeite sie wieder und lebe beschwerdefrei, heisst es.



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