02.06.2014, 14:35 Uhr

NSA sammelt Millionen Bilder für Gesichtserkennung

Die NSA (National Security Agency) greift laut neuesten Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden massenhaft Bilder aus dem Internet ab, um sie mit Gesichtserkennungssoftware zu prüfen.
Die NSA speichert auch fleissig Bilddateien von Personen zwecks Gesichtserkennung
Der US-Geheimdienst hoffe, mit Hilfe der Technik das Auffinden von Zielpersonen rund um die Welt zu revolutionieren, schreibt die New York Times. Laut Unterlagen aus dem Jahr 2011 sammelt die NSA täglich Millionen von Bildern im Web und aus E-Mails. Rund 55'000 von diesen hätten eine für die Gesichtserkennung geeignete Qualität. Darüber hinaus würden auch Fingerabdrücke und anderen biometrische Daten gehortet. Die wichtigste Gesichtserkennungssoftware der NSA trage den Namen «Tundra Freeze», schreibt das Blatt. Diese soll sogar dann das Antlitz einer Zielperson identifizieren, wenn diese sich die Haare abrasiert hat. Mit frisch spriessenden Bärten kommt dagegen Tundra Freeze nicht immer klar. Auch kommerziell erhältliche Software wie etwa ein Programm der Google-Tochter PittPatt kommt dem Zeitungsbericht zufolge zum Einsatz.

Kopplung mit Ortserkennung

Wie die New York Times weiter schreibt, könne die NSA nicht nur Gesichter erkennen, sondern gleich auch herausfinden, wo ein Bild aufgenommen wurde. Anscheinend könne der Geheimdienst in diesem Zusammenhang die Bildinformationen mit Satelliten-Aufnahmen vergleichen und so die geografische Position des Aufnahmestandorts eruieren. Zum Beweis verweist das Blatt auf Bilder, die in den Snowden-Papieren auftauchen. Diese sehen unscheinbar aus, wie Ferienföteli. Die Analyse der näheren Umgebung habe aber ergeben, dass die Aufnahmen aus einem Trainingscamp für Terroristen in Pakistan stammten. Inwiefern die NSA auch die Bilddatenbank des US-Aussenministerium anzapft, in der die Konterfeis aller Visa-Applikanten gespeichert sind, ist dagegen unklar. Offiziell wurde diese Möglichkeit dementiert.



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