09.04.2015, 15:08 Uhr

HP backt kleinere Public-Cloud-Brötchen

Im Public-Cloud-Markt wollte HP der Konkurrenz das Fürchten lehren. Jetzt rudert der Anbieter zurück.
Hewlett-Packard (HP) sah sich in Sachen Public Cloud zeitweilig als das nächste AWS, Google oder Microsoft. Inzwischen ist man bescheidener geworden in Palo Alto, wo im Herbst die Aufspaltung des Konzerns in je eine Sparte für Firmen- und Privatkunden ansteht. «Wir dachten, die Leute würden von uns Rechenleistung mieten oder kaufen», zitiert die «New York Times» aktuell Bill Hilf, unlängst zum HP-Cloud-Chef beförderter früherer langjähriger Microsoft-Manager. «Es zeigt sich aber, dass es ein Kopf-an-Kopf-Rennen für uns nicht sinnvoll ist.»
Der «Forbes»-Contributor Ben Kepes zitiert aus einer E-Mail von HP an «VentureBeat», dass HP indes nicht vorhabe, sein unter der «Helion»-Flagge segelndes Public-Cloud-Geschäft ganz aufzugeben. «Wir betreiben die grösste Public Cloud da draussen auf Basis von OpenStack-Technologie», betont Hewlett-Packard - eben weil man den anderen grossen Public-Cloud-Anbietern - wie gesagt Amazon (Web Services), Google und Microsoft - nicht in die Quere kommen wolle.

Den Track Record von HP in Sachen Public Cloud befindet Kepes indes für erbärmlich; Helion sei kaum mehr als Shelfware und seine Nutzung mager bis nicht existent. Schlagzeilen habe Hewlett-Packard zwar mit der Übernahme von Eucalyptus gemacht. Verstanden habe die aber niemand so recht, weil Eucalyptus sich zuvor als AWS-kompatibel angepriesen hatte - und AWS sei der natürliche Feind des von HP propagierten OpenStack, schreibt der Branchenkenner weiter. Immerhin sei durch die Übernahme Marten Mickos zu Hewlett-Packard gekommen. Den allerdings habe man alsbald seitwärts befördert, Branchengerüchten zufolge weil er für Konzernverhältnisse zu geradeheraus gewesen sei. Man darf jedenfalls gespannt sein, wie es mit Helion im Besonderen und mit Hewlett-Packard allgemein weitergeht.



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