21.10.2015, 10:30 Uhr

Dimension Data erwägt Schweizer Cloud

Das Geschäft von Dimension Data bestand früher aus Netzwerk- und Security-Lösungen. Heute erwägt Country Manager Daniel Scoziero eine Cloud-Plattform in der Schweiz.
Die Schweizer Niederlassung von Dimension Data setzt den Wachstumskurs fort. Country Manager Daniel Scoziero sagte im Gespräch mit Computerworld, dass seine Organisation eine der erfolgreichsten in Europa sei. Ein Grund sind die grossen internationalen Konzerne, die in der Schweiz vertreten sind oder ihren Sitz haben. Diese Kunden würden den IT-Dienstleister nicht mehr nur mit Netzwerk- und Sicherheitsprodukten assoziieren, sondern auch als Anbieter von Infrastrukturlösungen. In diesem Geschäft lasse sich in der Schweiz gutes Geld verdienen, so Scoziero. Laut Schätzungen von Computerworld verzeichnete Dimension Data Schweiz im vergangenen Jahr einen Umsatz von 50 Millionen Franken. Das Geschäft der hiesigen Niederlassung wuchs fast zweistellig. Aktuell beschäftigt die in Bern, Crissier bei Lausanne und Wallisellen ansässige Firma rund 85 Angestellte. In diesem und im nächsten Jahr sollen jeweils weitere zehn neue Mitarbeiter dazu kommen, sagte Scoziero.
Der Schweiz-Chef nannte als einen grossen Wachstumstreiber das Geschäft mit Security. Daneben seien Lösungen und Dienstleistungen rund um Produkte von Check Point, Cisco, Fortinet, Intel Security, Palo Alto und zum Beispiel Riverbed bei den hiesigen Kunden gefragt.

Cloud als Self-Service

Das Know-how in Netzwerk- und Sicherheitstechnologien spiele Dimension Data dann in die Karten, wenn die Kunden – meist international aufgestellte mittlere bis grosse Unternehmen – die IT-Infrastruktur modernisieren. Wie Scoziero sagte, tendieren heute viele Entscheider zu einer Cloud-ready-Lösung. Cisco UCS (Unified Computing System) sei dabei eine Option. Die Systeme seien standardisiert und skalierbar. In der Schweiz gäbe es bereits dutzende Firmen, die sich für die Plattform entschieden hätten. Nächste Seite: Cloud als Self-Service Wenn die Kunden mehr Computing-Ressourcen benötigten, könne Dimension Data mit eigenen Installationen helfen. Der Provider betreibt selbst 16 Grosssysteme weltweit. Standorte für europäische und Schweizer Kunden sind Amsterdam und London. Jüngst kam noch Frankfurt am Main dazu. Wenn das Geschäft weiter anziehe, erwägt Scoziero, auch eine Cloud-Plattform in der Schweiz zu bauen. Dabei könnte helfen, dass der Dimension-Data-Mutterkonzern NTT jüngst den Rechenzentrumsbetreiber e-shelter übernommen hat. Das Unternehmen ist mit einem Data Center in Rümlang präsent. Das Ressourcen-Management bei Cloud-Infrastrukturen funktioniert bei Dimension Data als Self-Service. «Kunden können beispielsweise Workloads in die Cloud verschieben und per Mausklick wieder auf die eigenen Systeme zurückholen», erklärt der Country Manager. So hätten die Unternehmen jederzeit die Hoheit über ihre Infrastruktur und ihre Daten.

Brücken schlagen bei UCC

Das dritte Wachstumsfeld für Dimension Data hängt eng mit Konsolidierungsprojekten zusammen: Unified Communication and Collabortion (UCC). Die Geschäfte drehen sich um die Konsolidierung, die Migration oder eine komplette Erneuerung von Telefon- und Videokonferenzanlagen sowie Managed Services für UCC. Einerseits erbringe Dimension Data die Implementierung und gewährleiste – unter anderem auch mithilfe von NTT – die globale Vernetzung. Der japanische Telekommunikationskonzern NTT ist die weltweite Nummer zwei bei IP-Traffic. Andererseits leite der Konzern die Integrationsprojekte. «Vielerorts ist die Brücke zwischen Ciscos Telepresence, Video-Hardware und Lync/Skype sowie dessen Betrieb eine grosse Herausforderung», weiss der Country Manager. Dimension Data könne eine konsistente Benutzerführung realisieren und habe eigene Methoden für das Training der Anwender entwickelt. In der Schweiz liefen aktuell drei Grossprojekte, sagte Scoziero, wollte aber keine Kundennamen nennen.



Das könnte Sie auch interessieren