05.10.2015, 08:27 Uhr

Die Gewinner von HackZurich 2015 stehen fest

Die Programmierer einer Notfall-App haben am Hackathon HackZurich den ersten Preis gewonnen. Sie hatten zuvor die Anwendung in 40 Stunden entwickelt.
Am Wochenende haben 507 Programmierer 40 Stunden neue Software-Applikationen geschrieben. Der Anlass war der «HackZurich» – der laut Veranstalter grössten Hackathon Europas. Nach den Worten von Mitveranstalter Maximilian Fischer stellten die Schweizer die grösste Teilnehmergruppe (40 Prozent). 20 Prozent der Entwickler reisten aus Deutschland an, 9 Prozent aus Polen, 5 Prozent aus den USA und 4 Prozent aus Grossbritannien. Einmalig sei gewesen, dass es 15 Prozent Teilnehmerinnen gegeben habe, sagte Fischer der Computerworld.
Gewonnen hat den Wettbewerb das Team «#nerdishbynature». Auf der Grundlage der Uepaa-Technologie p2pkit haben die fünf Programmierer eine App entwickelt, die in der Nähe befindliche Personen bei Notfällen auch ohne Internetverbindung per Smartphone alarmiert. Die App lotst mögliche Helfer mithilfe einer Karte in der Umgebung direkt zu dem Betroffenen. Letzterer kann in seinem Profil persönliche Nothilfehinweise hinterlegen, etwa wo er seine Insulinspritzen aufbewahrt. Insgesamt wurden am HackZurich von 125 Teams Applikationen für Smartphones und das Web programmiert. Die meisten Teilnehmer realisierten lauffähige Software in den fast zwei Tagen. Nach einer Vorauswahl präsentierten am Sonntagmittag noch 25 Teams ihre fertigen Lösungen. Unterstützt wurden sie von diversen Anwenderunternehmen und Technologie-Anbietern. So brachte der Milchverarbeiter Emmi eigene Daten mit, um Abläufe in einer Joghurtfabrik zu visualisieren, der Zahlungsdienstleister Aduno und der Kiosk-Betreiber Valora öffneten App-Entwicklern ihre (anonymisierten) Schnittstellen für die Digitalisierung des Detailhandels. IBM, Microsoft und Swisscom stellten ihre Cloud-Plattformen bereit, damit die Programmierer eigene Lösungen darauf entwickeln konnten.

Rekrutierung von Talenten

Bei HackZurich war laut Mitveranstalter Fischer auch die Sponsoren-Plätze ausverkauft: Die diesjährige Anlass wurde von 55 Sponsoren unterstützt, im Vorjahr waren es noch 45 Firmen. Die Unternehmen aus der ganzen Welt nutzten den Hackathon hauptsächlich für die Rekrutierung von Talenten. «Die Leidenschaft der Hacker und die Diversität und Kreativität ihrer Projekte hat mich wirklich beeindruckt», erklärt Bob Baldwin, bei Facebook weltweit verantwortlich für Hackathons. «Ich kann jedem nur empfehlen, an HackZurich im nächsten Jahr teilzunehmen». Die Gewinner können sich nicht lange auf ihrem Erfolg ausruhen. Wie Fischer sagte, hat das Team «#nerdishbynature» neben einem Geldpreis eine Reise zur IdeaLab-Konferenz an der renommierten Otto Beisheim School of Management WHU (Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung) im deutschen Vallendar gewonnen. Dort wird die Notfall-App erneut nochmals präsentiert und ein Business-Plan mit den Entwicklern entworfen. Dann folgen sie allenfalls den Vorjahressiegern von Optonaut, die mittlerweile ein Start-up gegründet haben.



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