31.08.2015, 18:25 Uhr

Winterthurer Rechenzentrum günstiger als angenommen

Weil die Winterthurer vor einigen Jahren nicht auf ihren Stadtrat hörten, sparen sie bei ihrem Backup-Rechenzentrum rund zehn Millionen Franken.
Die Stadt Winterthur hat ihr zweites Rechenzentrum Betrieb genommen. Es wird in das Rechenzentrum von KSD, dem Informatikunternehmen des Kantons und der Stadt Schaffhausen, integriert. Die Investitionskosten belaufen sich auf 650 000 Franken, die jährlichen Betriebskosten werden 570 000 Franken betragen, schreibt die Stadt. Das ist deutlich günstiger, als angenommen. Als die Stimmbürger im Mai 2014 ber das neue Rechenzentrum abstimmten, wurden 870 000 Franken an Investitions- und 770 000 Franken an Betriebskosten genannt. Die Minderausgaben begründet die Stadt heute einerseits mit dem seither eingetretenen technologischen Fortschritt, der zu erheblichen Platz- und Energieeinsparungen geführt hätte. Und andererseits durch Preisreduktionen bei der ICT-Hardware. Etwas peinlich sind die nun publizierten Kosten für den Winterthurer Stadtrat. Dieser schlug im Herbst 2011 vor, ein eigenes Backup-Rechenzentrum zu bauen. Die Kosten dafür wurden mit 9,22 Millionen Franken über 10 Jahre gerechnet beziffert, hiess es im Kreditantrag an den Grossen Gemeinderat. Und 6 Millionen Investitionskosten. Was immer noch deutlich günstiger sei als die Einmietung in ein anderes RZ, die über denselben Zeitraum zwischen 11,5 und 17,8 Millionen Franken gekostet hätte, schrieb der Stadtrat. Der Gemeinderat wies damals den Kreditantrag ab ? und sparte der Stadt damit rund zehn Millionen Franken. Darauf angesprochen sagte Finanzvorsteherin Yvonne Beutler (2011 noch nicht in der Regierung), dass sich seit damals die Kosten massiv nach unten verändert hätten. Es sei eine Philosophie-Frage gewesen, ob man sich einmieten will oder etwas selbst bauen möchte. Beutler wies auch darauf hin, dass damals die Einmietung bei Privaten deutlich teuerer gewesen wäre, als es nun gekommen ist. Die Zusammenarbeit mit Schaffhausen sei darum ein Glücksfall. Winterthur betreibt bereits ein eigenes Rechenzentrum, das allerdings in einer alten Liegenschaft an unsicherer Lage liegt. Die bisherige Backup-Lösung befand sich im Kantonsspital Winterthur.



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