28.07.2015, 11:08 Uhr

Was das IT-Zollfrei-Abkommen der Schweiz bringt

Im kommenden Jahr fallen die Zölle auf rund 200 IT-Artikeln. Was bringt das WTO-Abkommen Schweizer Konsumenten und IT-Exporteuren?
Das von der Welthandelsorganisation (WTO) geschlossene «Information Technology Agreement» bringtdie Einfhrzlle aufelektronischen Gerten zu Fall. Ab 1. Juli 2016 werden rund 200 IT-Produkte weltweit zollfrei gehandelt. Welche Produkte dies sein werden, hat die EU in einer Liste aufgeführt. Genannt werden dort unter anderem GPS und Smart Cards, Router und Lautsprecher. Auch Games und Konsolen oder Kameras werden erwähnt.  Sollen Schweizer Privatkunden und Firmen nun bis zum nächsten Jahr mit grösseren Anschaffungen zuwarten? Didier Chambovey, Delegierter des Bundesrates für Handelsverträge und Leiter des Leistungsbereichs Welthandel in der Direktion für Aussenwirtschaft, sieht auf Schweizer Kunden kaum günstigere Konditionen zukommen. Gemäss Chambovey seien die Einfuhrzölle auf IT-Geräten «bereits auf einem nahezu vernachlässigbaren Niveau».  Aufgrund der starken Aufteilung der Produktionsschritte über viele verschiedene Länder würden einzelne Komponenten von Geräten mehrmals in verschiedene Länder aus- und eingeführt und jedes Mal verzollt. Diese kumulierten Zollbelastungen werden reduziert und könnten dennoch Preissenkungen für die Konsumenten hierzulande bringen, wenn auch in kleinem Umfang, sagt Chambovey.

Schweizer Export profitiert

Schweizer Exporteure profitieren stärker. Sie erhalten einen völkerrechtlich garantierten zollfreien Zugang zu den Märkten der Länder, die dieses Abkommen unterzeichneten. Bei einem Teil der Länder wird dies heute schon im Rahmen von bilateralen Freihandelsabkommen gewährleistet. Bei anderen Ländern ist der zollfreie Zugang neu, darunter befinden sich die USA, Australien, Neuseeland, Malaysia, die Philippinen und Thailand. Zu den Gewinnern des «Information Technology Agreement» gehören laut Chambovey Hersteller von High-Tech-Geräten, Leiterplatten-Technologien, Laser-Technologien, Mess-Technologien sowie chemischen und physikalischen Analyse-Geräten. Diese Branchen seien international bereits stark aufgestellt und könnten dadurch von den neuen zollfreien Zugängen profitieren. Ratifiziert wird das WTO-Abkommen voraussichtlich im Dezember bei der Welthandelskonferenz in Nairobi.



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