23.06.2016, 14:53 Uhr

Wallis legt Patientendossier auf Eis

Das elektronische Patientendossier des Kantons Wallis wird vorerst nicht weiterentwickelt. Das «Infomed»-System bleibt zwar in Betrieb, Patienten bekommen aber vorerst keinen Zugriff.
Über das elektronische Patientendossier des Kantons Wallis gibt es weiterhin Diskussionen. Das Portal «Infomed» werde vorderhand nicht weiterentwickelt, heisst es in einer Mitteilung des Walliser Gesundheitsdepartements. Als Grund werden die hohen Anforderungen genannt, die das Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier für den Zugriff von Patienten vorschreibt. Die Verantwortlichen sind «besorgt» wegen der finanziellen sowie personellen Mittel für den Betrieb einer Patientenplattform. Die Aufwendungen seien «nur für einen Kanton alleine zu hoch», heisst es. Neu erwägen das Gesundheitsdepartement gemeinsam mit anderen Kantonen die Option, eine Westschweizer Gemeinschaft für das Patientendossier zu schaffen. Der Aufbau einer gemeinsamen Lösung würde jedoch «noch einige Jahre in Anspruch nehmen», erwarten die Verantwortlichen. Bis dahin seien die Investitionskosten in Höhe von 1,7 Millionen Franken, die der Kanton für den Kauf der Plattform und der Server ausgegeben habe, amortisiert. 
Bis zum Entscheid über eine kantonsübergreifende Kooperation wird «Infomed» weiterhin den Austausch der medizinischen Daten zwischen den Ärzten und Spitälern im Wallis erlauben, verspricht das Gesundheitsdepartement. «Infomed» ist seit März 2014 in Betrieb. Das System soll wie bis anhin gewartet sowie regelmässig an die Anforderungen des Datenschutzes und die Erfordernisse der Gesundheitsfachleute angepasst werden.



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