15.09.2016, 10:16 Uhr

Wada Opfer eines Hackangriffs, es sollen Russen gewesen sein

Derzeit kursiert eine Liste mit rund 30 gedopten Sportlern - unter anderem Christopher Froome und Serena Williams - im Netz. Alle haben medizinische Ausnahmebewilligungen für ihre Medikamente.
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Die Welt-Antidopingagentur Wada wurde eigenen Angaben zufolge Opfer eines Hackangriffs. Die russische Hackervereinigung "Fancy Bear" soll sich via Phishing-Mails und einem Account des Internationalen Olympischen Komitees (IOK) Zugang zu den Datenbanken verschafft haben. Dort fanden die Hacker unter anderem vertrauliche medizinische Informationen über verschiedene Sportler, die mittlerweile im Netz veröffentlicht wurden und deren Richtigkeit die Wada nicht leugnet.
So wurde bekannt, dass Simone Biles, vor wenigen Wochen von den Olympischen Spielen aus Rio mit vier Goldmedaillen heimgekehrt, das für Turner eigentlich verbotene Medikament Ritalin einnimmt. Sie begründete dies mit einer Ausnahmeregelung aufgrund einer ADHS-Krankheit und wurde von der Wada und ihrem Verband dabei unterstützt. Auch die Tennis-Schwestern Serena und Venus Williams tauchten gestern auf der Liste auf - das war offenbar nur der Beginn eines grösseren Datenlecks.
Heute wurden die Namen und medizinischen Daten von 25 weiteren Sportlern veröffentlicht, darunter die Tour-de-France-Gewinner Christopher Fromme und Bradley Wiggins sowie des deutschen Leichtathletik-Stars Robert Harting. Alle aufgeführten Athleten hatten Ausnahmegenehmigungen für Medikamente beantragt, die eigentlich auf der Dopingliste stehen - in allen Fällen wurde dies genehmigt. 
Die Wada wie auch das IOK stellen sich schützend vor ihre Athleten. "Wir bedauern, dass diese Kriminellen versucht haben, den Ruf der betroffenen Athleten auf diese Weise zu schädigen", sagte Wada-Generaldirektor Olivier Niggli in einem Statement. Allerdings verpasste es die Wada zu sagen, warum man sich sicher sei, dass das Datenleck auf die russische Hackergruppe "Fancy Bear" zurückgeht.



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