28.09.2015, 14:49 Uhr

Vodafone und Cablecom-Mutter brechen gespräche ab

Der Telekomkonzern Vodafone und der Kabelriese Liberty Global, der Muttergesellschaft der Schweizer UPC Cablecom, sind sich bei den Verhandlungen um einen Tausch von Geschäftsteilen nicht handelseinig geworden.
Die Gespräche seien beendet worden, teilte Vodafone am Montag in einer knappen Mitteilung mit, ohne näher auf die Gründe einzugehen. Beide Konzerne hatten Anfang Juni die Öffentlichkeit über ihre Verhandlungen informiert. Insidern zufolge soll eine ganze Reihe von möglichen Transaktionen diskutiert worden sein, der Tausch von Unternehmensteilen aber auch die Zusammenlegung des Europa-Geschäfts. Gerüchte, dass es auch um eine Fusion beider Konzerne gehe, hatte Vodafone dementiert.

Dass das Vorhaben nicht einfach wird, hatte sich zuletzt abgezeichnet. «Wir haben noch keinen Weg gefunden, der für beide Seiten erfolgreich wäre», sagte vergangene Woche der Verwaltungsratschef von Liberty Global, US-Medienmogul John Malone, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Er glaube nicht daran, dass Vodafone den Preis für eine Komplettübernahme von Liberty Global zahlen werde. Die Vodafone-Aktie verlor am Montagvormittag als einer der schwächsten Werte im britischen Leitindex knapp 4 Prozent. Berenberg-Analyst Paul Marsch zeigte sich dennoch erleichtert, dass ein Geschäft zwischen Vodafone und Liberty Global nicht zustande gekommen ist. Er sei niemals davon überzeugt gewesen, dass ein Tauschgeschäft zum Vorteil der Vodafone-Aktionäre sei. Aus seiner Sicht hätte nur ein Zusammenschluss, der dann auch entsprechende Synergien bringe, eine Wertsteigerung für die Anteilseigner beider Seiten bedeutet. Zusammen kämen Liberty Global und Vodafone auf 80 Milliarden US-Dollar Umsatz und eine Marktkapitalisierung von über 130 Milliarden Dollar.

Liberty Global besitzt vor allem in Europa Kabelnetze, so auch in der Schweiz dasjenige von UPC Cablecom. Der US-Konzern hatte 2013 sowohl den niederländischen Anbieter Ziggo als auch den britischen Konzern Virgin Media für insgesamt 16 Milliarden Dollar übernommen.



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