31.01.2017, 10:54 Uhr

US-IT-Riesen wenden sich gegen Trumps Einreiseregelung

Der von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreisestopp gegen sieben mehrheitlich muslimische Länder mobilisiert auch das Silicon Valley. Zahlreiche CEO protestierten gegen das präsidiale Dekret.
US-Präsident Donald  Trump hat am Freitag per Dekret einen dreimonatigen Einreisestopp für Staatsbürger der mehrheitlich muslimischen Länder Irak, Syrien, Iran, Sudan, Libyen, Somalia und Jemen verhängt. Die Einreiseregelung führte nicht nur zu Protesten an zahlreichen internationalen Flughäfen in den USA, sondern rief auch diverse Vertreter der IT-Branche auf den Plan. Besonders aktiv beteiligt sich Google an den Demonstrationen. So gesellte sich kein Geringerer als Google-Mitgründer Sergey Brin zu den Demonstanten auf dem Flughafen von San Francisco. «Ich bin hier, weil ich selbst ein Flüchtling bin», meinte er. Tatsächlich war Brins Familie 1979 aus der damaligen Sovjetunion in die USA geflüchtet. 
Selbst auf dem Google-Firmengelände wurden Proteste organisiert, wie diverse Tweets von Angestellten dokumentieren, und das Unternehmen selbst hat 2 Millionen Dollar einem Krisenfond gespendet, der schlussendlich den vier Organisationen American Civil Liberties Union, Immigrant Resource Center, International Rescue Committee und Mercy Corps zu Gute kommen soll. Schliesslich soll Google-CEO Sundar Pichai in einer internen Mitteilung Trumps Regelung stark kritisert haben. Derweil kommen kritische Worte auch von anderen Firmenvertretern. So hat Apple-CEO Tim Cook in einem Mail die Wichtigkeit der Einwanderer für die USA und die eigene Firma betont. «Apple würde ohne Einwanderung nicht existieren, geschweige denn gedeihen und so innovativ sein», meint er. Auf Linkedin postet Microsofts CEO Satya Nadella Teile einer Mitteilung, die der Chefjurist des Unternehmens, Brad Smith, an die Angestellten des Unternehmens geschickt hat und in der unter anderem die Wichtigkeit der Religionsfreiheit unterstrichen wird. Selbst setzt Nadella hinzu: «Als Einwanderer und CEO habe ich erlebt und gesehen, welche positiven Auswirkungen die Einwanderung auf unser Unternehmen, unser Land und die Welt hat. Wir werden uns weiterhin hinter dieses wichtige Thema stellen». Weitere CEO und Firmenvertreter, welche sich kritisch geäussert haben, sind Twitter-Chef Jack Dorsey, Salesforce-CEO Marc Benioff und Red Hats Boss Jim Whitehurst. Die wohl stärksten Worte fand derweil Netflix-CEO Reed Hastings. Auf Facebook bezeichnete er Trumps Dekret als «so unamerikanisch, dass es weh tut».



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