19.07.2016, 13:27 Uhr

Unister-Gründer stirbt bei Unfall - Firma meldet Insolvenz an

Der Reisevermittler Unister meldete Insolvenz an, nachdem Gründer Thomas Wagner bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam.
Letzten Donnerstag stürzten Unister-Gründer Thomas Wagner und drei Geschäftspartner mit einem Flugzeug über Slowenien ab. Gestern gab Unister bekannt, Insolvenz anmelden zu müssen.  "Die vorläufige Insolvenz bietet vor allem kurzfristige finanzielle Sicherheit", erläuterte der eingesetzte Insolvenzverwalter. Es gehe darum, die Einheit des Unternehmens zu erhalten. "Auf dieser Grundlage kann sich die Unister Holding dann langfristig wieder stabil aufstellen."
Der 2002 von Wagner gegründeten Firma gehören unter anderem fluege.de und ab-in-den-urlaub.de. Als einer der Pioniere unter den Vergleichsportalen beschäftigt man derzeit 1100 Mitarbeiter, die Tochter Travel24.com ist börsennotiert.
Nach dem Absturz Wagners wird in der Gerüchteküche sehr heiss gekocht. Offenbar waren er und seine Kollegen dem Rückweg von Venedig, wo sie sich mit potenziellen Investoren treffen sollten. An der Absturzstelle soll ein Koffer mit sehr viel Bargeld gefunden worden sein. Nach dem Absturz soll sich die verbleibende Unister-Gesellschafter nicht auf einen neuen Geschäftsführer geeinigt haben können und die Insolvenz wäre die logische Lösung gewesen. Dem Unternehmen ging es aber laut Medienberichten offenbar schon vorher finanziell nicht mehr ganz so gut, Unister beschäftigte zu Hochzeiten über 2000 Mitarbeiter. Zudem soll sich Unister von einem Versicherer 50 Millionen Euro geliehen haben, die teilweise zur Rückzahlung fällig wurden. Dazu wollte bisher weder der Insolvenzverwalter noch das Unternehmen äussern.
Wer über ein Unister-Portal eine Reise gebucht hat, ist kann diese trotzdem antreten. Vertragspartner sind die Reiseveranstalter, nicht das Vergleichsportal. Zudem betrifft die Insolvenz vorerst nur die Holding, nicht die operativen Gesellschaften.



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