Uber 17.05.2016, 15:45 Uhr

Protest in Zürich, Konkurrenz von Apple und Google

Während in Zürich gegen den Taxi-Dienst Uber demonstriert wird, wollen Apple und Google selbst ins Personenbeförderungsgeschäft einsteigen. Ihnen droht ebenfalls Widerstand.
Die Schweizer Taxi-Chauffeure fordern ein Verbot des Personenbeförderungsdienstes Uber. Mit der landesweiten Kampagne «Dumping-Uber stoppen» fordert die Nationalen Taxiunion neben dem Verbot, dass die zuständigen Behörden strafrechtlich gegen Uber ermitteln müssten. Die in der Taxiunion organisierten Fahrer aus Basel, Genf, Lausanne und Zürich fordern weiterhin, dass Uber von den Behörden wie ein herkömmliches Taxiunternehmen behandelt werden müsse. Der «Dumping-Dienst» verstosse gegen das Arbeitsgesetz, gegen die kantonalen Taxigesetze, gegen die nationalen Vorgaben bezüglich Taxameter und gegen die Verkehrszulassungsverordnung. Die Schweizer Chauffeure beklagen Mindereinnahmen von bis zu 25 Prozent durch Uber, heisst es seitens der Taxiunion.

Konkurrenz von Apple und GE

Während sich hierzulande der Widerstand formiert, wird Uber in China direkt attackiert. Apple erklärte vergangene Woche, eine Milliarde US-Dollar in den chinesischen Uber-Konkurrenten Didi Chuxing investieren zu wollen. Während sich der iPhone-Konzern von dem Engagement einen besseren Marktzugang in China verspricht, kann Didi Chuxing mit dem Geld seine Dienstleistungen weiter ausbauen. Der von den chinesischen Online-Riesen Alibaba und Tencent mitfinanzierte Dienst ist laut Branchenbeobachtern bereits Marktführer mit Fahrern in mehr als 400 Städten. Uber kommt nur auf 40 Metropolen. Auch im Heimmarkt stellen sich die Firmen gegen Uber auf: Anfang Jahr hatte General Motors eine Investition von einer halben Milliarde US-Dollar in den Fahrdienst-Vermittler Lyft bekannt gegeben. Mit dem Geld will der Automobilkonzern unter anderem die Entwicklung von autonomen Taxis vorantreiben.

Google investiert in Waze

Die Google-Holding Alphabet will in Zukunft selbst gegen Uber antreten: Aus der 2013 zugekauften Technologie des israelischen Start-ups Waze Mobile soll ein eigener Service entwickelt werden. Ausgangspunkte für «Waze Carpool» sind zunächst Fahrgemeinschaften einiger Firmen im Grossraum San Francisco, wie das Unternehmen erklärt. Als Fahrer könne sich aber jedermann anbieten, der einen freien Sitzplatz in seinem Auto verfüge. 
Mit Waze macht sich Google jedoch auch selbst Konkurrenz. Ebenfalls 2013 hatte der Suchmaschinen-Konzern eine Viertelmilliarde US-Dollar in Uber investiert. Seitdem lassen sich unter anderem Uber-Fahrten direkt in der Navigationsansicht von Google Maps buchen. Sowohl Didi Chuxing, Lyft als auch Waze könnten bei einem Markteintritt hierzulande die gleichen Schwierigkeiten drohen wie heute Uber. Denn auch sie geschäften ausschliesslich über das Internet. Die Schweiz ist gut beraten, sich jetzt mit der Uber-Thematik auseinander zu setzen, denn die globalen Konzerne warten sicher nicht auf den Behördenentscheid.



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