30.01.2015, 10:30 Uhr

Töne der IT-Geschichte

Pfeiffende Modems, ratternde Kassensysteme, knisternde Radios. Früher hatten die IT-Geräte noch markante Töne, die heute in Vergessenheit geraten sind. Wir haben einige wieder hervorgeholt.
Bei diesem Radio mussten vor dem Sender hören Pfeiff- und Rauschgeräusche ertragen werden. Wunderbare Nostalgie
Die Idee für diesen Artikel stammt von Infoworld.com. Der technische Fortschritt geht immer schneller voran. Hardware wird kleiner und günstiger, Software schneller und sicherer. Doch auch die IT-Töne verändern sich. Klingt merkwürdig? Sie werden Klänge wiedererkennen, die Sie früher täglich im Ohr hatten, heute aber bereits vergessen haben.

Die Floppy-Disk-Hymne

Dieser einmalige leise und dennoch penetrante Ton, der treuer Begleiter war von der Zeit in der die 5,25-Zoll-Diskette ins Laufwerk geschoben wurde, bis die gewünschte Anwendung verfügbar war, ist unvergessen. Heute gibt es Speicher mit ungleich höheren Kapazitäten und Cloud-Computing, die Floppy-Disk ist bald nur noch eine wage Erinnerung. Aber eine, die musikalisch an die Anfänge des Computerzeitalters erinnert.

Die Musik des Modems

Der kurze Ton. Das Wählen dieser magischen Nummern. Und dann dieses Pfeiffen. Von einem einzelnen «Beep» hin zur kaskadeartigen Steigerung an der jeder Musical-Komponist seine Freude haben muss, bis zum Finale und dem Wissen, man ist online. Wer erinnert sich nicht an die Zeit, als er mit seiner 64k-Verbindung nur dann ins Internet konnte, wenn das Telefon nicht benutzt wurde. Früher war eben doch nicht alles besser – der Ton aber bleibt legendär.  Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die Windows-Serenade

Die Windows-Serenade

Wer erinnert sich noch an die Fanfare-ähnliche Startmusik von Windows 3.1? Oder dieses beruhigende Geräusch, dass beim Starten von Windows 95 ertönte? Die verschiedenen Windows-Töne bringen nicht nur schöne Erinnerungen hervor (Vista…), aber sie sind definitiv schwer aus dem Gedächtnis zu verdrängen.

Der Nokia-Boogie

Heute kann sich jeder seinen Handyklingelton personalisieren – trotzdem hört man fast überall den Apple-Ringtone. Aber noch wesentlich weiter verbreitet war früher der Nokia-Sound,irgendwie auch ein Zeichen, wie schnell sich Unternehmen herunterwirtschaften können. 

Die Besetztzeichen-Ballade

«Bitte rufen Sie später an, der gewünschte Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar». Heute hört man entweder diesen oder sonst einen computergesteuerten Satz. Früher aber gab es noch richtige Töne, die anhand ihrer schnelleren Geschwindigkeit gegenüber dem normalen Rufzeichen darauf hinwiesen, dass der Angerufene bereits besetzt war.    

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Der Drucker-Jam

Der Drucker-Jam

Zugegeben, die heutigen Drucker funktionieren zuverlässiger. Dafür aber fehlt ihnen jegliches Stimmvolumen der alten Generation. Wohl einer der markantesten IT-Töne überhaupt, denn wer sonst konnte so bestimmt und trotzdem liebenswürdig sagen: «Sorry, Papierstau».

Der Dia-Shuffle

Fotos vom Urlaub in Italien, vom ersten Geburtstag der Tochter, natürlich auch von der Hochzeit. Früher waren dies gesellschaftliche Events, es wurde zum Dia-Abend geladen. Meistens interessierten die gezeigten Bilder dann aber niemanden ausser den Knipser. Den Ton, den die Dias machten, als die jeweils nächste eingeordnet wurde, war da wesentlich interessanter.

Der Matrizen-Mix

Schon vor den heutigen Kopiermaschinen waren Schulen und Büros darauf angewiesen, ihre Dokumente zu duplizieren. Gut, gab es damals Matrizen-Drucker. Nebst dem speziellen Geschmack und den Schmerzen im Unterarm bleibt von diesen vor allem der Ton des Blatteinzugs und der -ausgabe hängen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die VCR-Stimme

Die VCR-Stimme

Früher konnten Sendungen nicht mittels Live-Pause gestoppt werden und auch DVDs sind, so absurd das klingt weil ebenfalls bald wieder veraltet, eine neuere Erfindung. Aber zuvor war noch in, wer VHS-Tapes hatte. Auch diese konnten vor- und zurückgespult werden, allerdings nur mit Begleitgeräusch. Ab und an geschah es dann auch, dass sich ein Tape auseinanderwickelte, das vermisst aber wohl niemand.

Der Wählscheiben-Rock

Heute tun sich Erwachsene schwer damit, die zu kleinen Tasten ihrer Smartphones zu drücken. Früher war das kein Problem, die Wählscheiben am Telefon waren derart gross, dass ein gewichtiger Teil der Fingerkraft dazu benutzt werden musste, diese zu bewegen. Und das legendäre Geräusch gab es zum Krafttraining gratis dazu.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die Radio-Melodie

Die Radio-Melodie

Vor dem automatischen Suchlauf und lange vor den Digitalradios wurden Sender noch manuell gesucht. Bis der Lieblingssender eingestellt war, brauchte es geduldiges links und rechts drehen, begleitet vom einem nerv tötenden Pfeiffgeräusch und zuverlässigem Rauschen. Und zu allem Überfluss war der Empfang danach trotzdem so schlecht, dass gleich weitergesucht werden musste. Trotzdem: ein Ton, der während des 20. Jahrhunderts die Feierabende fast jeder Familie begleitete und der darum vermisst wird, wenn er nicht mehr da sein wird.

Der Kassenregister-Chor

«Ding, ding». Dieses Geräusch ist all denen bekannt, die schon vor 20 Jahren einkaufen gingen. Anstatt moderne Systeme standen Kassen an den Verkaufsständen, mit deren Playmobilversionen jedes Kind Krämerladen gespielt hat. Sowohl das Drücken der Tasten als auch die Öffnung des Kassenregisters wie natürlich die Zahlungsbestätigung erzeugten Klänge, die längst in Vergessenheit geraten sind.




Das könnte Sie auch interessieren