22.03.2016, 10:03 Uhr

Tod eines Paranoiden

Andrew Grove, langjähriger Intel-Chef und prägende Gestalt des Sillicon Valley, ist tot.
###BILD_55392_left###Ein Visionär des Silicon Valley ist tot: Andrew Grove, der langjährige Chef des Halbleiter-Riesen Intel, starb im Alter von 79 Jahren. Grove war einer der einflussreichsten Köpfe der Computer-Ära.
Mit der Arbeit an Microprozessoren stand er an der Wiege der Halbleiter-Revolution, die immer leistungsstärkere Chips lieferte und damit neue Geräte möglich machte. Ausserdem prägte sein Management-Stil das Vorgehen vieler Technologie-Unternehmen.
Geboren wurde er als András Gróf 1936 in einer jüdischen Familie in Budapest. Sein Vater wurde von den deutschen Besatzern in ein Arbeitslager geschickt, das er überlebte, András und seine Mutter wurden von einer Familie versteckt. Nach der blutigen Niederschlagung des ungarischen Aufstandes von 1956 durch die sowjetischen Truppen floh er nach Österreich und von dort aus in die USA.
In New York änderte er seinen Namen in Andrew Grove, liess sich zunächst an der Ostküste zum Chemie-Ingenieur ausbilden und zog danach an die University of California in Berkeley. Anfang der 60er Jahre ging er zur jungen Halbleiter-Firma Fairchild Semiconductors und leitete dort ein Forschungsteam, das Transistoren auf Silizium-Platten unterzubringen versuchte. Die Silizium-Chips gaben dem Silicon Valley seinen Namen.
1968 kam Grove zu Intel, das von ehemaligen Fairchild-Kollegen gegründet wurde. Zunächst leitete er die Produktion, 1987 übernahm er die Konzernführung und galt dabei als harter Chef.
Er erkannte schon früh die besondere Wettbewerbssituation in der Halbleiter-Industrie, für die er den Slogan «Nur die Paranoiden überleben» prägte. Nachdem er die Firmenspitze 1998 verliess, sass Grove noch bis 2005 dem Verwaltungsrat vor. Er starb am Montag, wie Intel ohne weitere Details mitteilte.



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