04.01.2017, 11:17 Uhr

Tesla ging es schon besser

Der Tesla X soll unerwünscht beschleunigen, was zu Unfällen führt, Deshalb wird das Unternehmen verklagt. Gleichzeitig funktioniert das autonome Fahren noch nicht wie gewünscht und die Jahresziele wurden verfehlt.
Der südkoreanische Schauspieler Ji Chang Son krachte letzte Woche mit seinem Tesla (Model X) durch die Hauswand in sein Wohnzimmer (Bild unten). Er und sein mitfahrender Sohn wurden dabei verletzt. Son hat deswegen eine Klage gegen Tesla eingereicht. Er behauptet, das Fahrzeug hätte ohne sein Zutun beim Einparken plötzlich beschleunigt. Tesla widerspricht den Vorwürfen und behauptet, dass laut Protokoll der Fahrer selbst das Gaspedal betätigte.
Allerdings gab es bereits mehrere Vorfälle, in denen das Model X plötzlich unerwünscht beschleunigte. Das Unternehmen widersprach den Vorwürfen stets und erwiderte, es seien Fahr-Fehler gewesen. Nichtsdestotrotz wurde kürzlich ein Update des Auto-Piloten ausgerollt. Derzeit ist dieses nur in wenigen und neuen Fahrzeugen verfügbar, soll aber bald an sämtliche Fahrzeuge der Baugruppe HW2 (Hardware 2) ausgeliefert werden, die sämtliche Voraussetzungen für den vollautonomen Betrieb erfüllen sollen. Damit will Tesla die Führung im Kampf um selbstfahrende Autos übernehmen. In ersten Tests zeigte sich der Pilot noch fehlerhaft: Zwar ist er nun in der Lage, Stoppschilder zu erkennen. An einer Kreuzung anhalten tun die Fahrzeuge deshalb noch nicht. Laut dem Portal Electrek wurde diese Funktion versehentlich mit dem aktuellen Update ausgeliefert. Ursprünglich war sie lediglich für interne Zwecke vorgesehen.  Insgesamt sind das mehr Bad- als Good-News für Tesla. Und genau in diese Zeit fällt die Veröffentlichung der Jahreszahlen, die ebenfalls enttäuschend waren: 76?230 Wagen lieferte Tesla letztes Jahr aus. Firmenchef Elon Musk hatte sich einen Absatz von mindestens 80?000 erhofft. Die Umstellung auf eine neue Fahrassistenz-Hardware habe die Produktion zwischenzeitlich gebremst, begründete Tesla. Die Aktie fiel nachbörslich um 1,7 Prozent. Deswegen will das Unternehmen nun klotzen: 2018 sollen 500?000 Tesla-Fahrzeuge produziert werden, 2020 bereits eine Million. Zum Vergleich: 2016 fertigte das Unternehmen lediglich 83?922 Wagen, ein Plus von 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr.



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