24.07.2013, 17:24 Uhr

Swisscom-Mitarbeiter weinen um ihren Chef

Der Tod von Carsten Schloter stürzt Mitarbeiter ins Tränental und lässt Medien sein Leben feiern. Gestorben ist ein Mensch, der bewegte.
Die Swisscom gedenkt ihrem verstorbenen CEO
Gestern kurz vor 14.00 Uhr kam per Intranet die Meldung, die dafür sorgte, dass ein 20 000 Menschen starker Betrieb stillstand: Carsten Schloter ist tot. Selbstmord soll es gewesen sein. Zuerst herrschte ungläubiges Erstaunen, berichten Mitarbeiter. Denn nur knapp einen Monat zuvor fanden in Tenero die jährlichen Swisscom-Games statt, Schloter «stolzierte da noch frisch fröhlich oben ohne am See herum», sagt ein Angestellter. Am Abend hätten sie Party gemacht, der CEO mitten drin. Niemand hätte irgendeinen Verdacht gehegt.  Das Erstaunen wich aber schnell der Realität. Daraufhin sei im Betrieb «einiges los gewesen». In Gruppen wurde heftig diskutiert, Frauen weinten, an ein weiterarbeiten war nicht zu denken. «Immer fröhlich und sympathisch» sei er gewesen, «ein CEO der seinesgleichen sucht.» Medienberichte unterstützten die Aussagen der Swisscom-Mitarbeiter. Schloters Tod war die Hauptnachricht der gestrigen Tagesschau. Das alleine zeigt das Ansehen, welches der 49-jährige in der Schweiz genoss.  «Es ist ein Schock für die ganze Schweizer Wirtschaft» sagte Moderatorin Katja Stauber, die schreibende Presse erinnerte ebenfalls an ihn. Carsten Schloter Leben am Limit, titelt der «Blick» in einem Beitrag, der sich ganz im Stil des Blattes auf die Person Carsten Schloter konzentrierte.  Ein Sportmaniac sei er gewesen, einer, dem Standesdünkel fremd war. Gleich sieht es die «Handelszeitung,» die Carsten Schloter als Arbeitstier mit Augenkontakt bezeichnet. Man erinnert sich an ihn als charismatischen Mann, der jeden persönlich begrüsst, den er kannte, ein Lachen im Gesicht und Schalk in den Augen», schreiben «Der Bund» und «Tages-Anzeiger». Sogar der Spiegel widmete ihm einen Artikel, man kannte Schloter. Aus den Berichten wird klar: Schloter war zwar auch Mensch, aber einer, der mit seinem Charisma und seiner Offenheit, seiner Weltgewandtheit und seiner Weitsicht, seinen analytischen Fähigkeiten und seiner Entscheidungsfreude ideal war, Swisscom-Chef zu sein. Geschäftlich machte Schloter darum auch fast alles richtig, seine Firma dankt es ihm posthum mit einer Hommage auf der Webseite. Sie zeigt ein Foto auf dem der Verstorbene nachdenklich und gleichzeitig fröhlich dreinschaut. Das Bild hätte Carsten Schloter wohl gefallen.



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