04.08.2016, 14:58 Uhr

Swico kritisiert knappe Kontingente bei ICT-Arbeitsplätzen

Der Branchenverband Swico ist nicht glücklich über die derzeitigen Kontingente für ausländische Arbeitskräfte. Er fordert daher mehr Flexibilität.
Im Rahmen der Anhörung des Bundesrats zur Festlegung der jährlichen Höchstzahlen (Kontingente) für ausländische Arbeitskräfte fordert der Verband der ICT-Anbieter Swico eine deutlich stärkere Ausrichtung der Kontingentszahlen auf die Bedürfnisse der Wirtschaft. In Zeiten der Frankenstärke und des Brexits seien Schweizer Unternehmen auf eine minimale Flexibilität des Arbeitsmarktes angewiesen, um Firmen und Stellen im Inland zu halten, so die Argumentation des Swico. Für 2015 und auch für 2016 hat der Bundesrat die Kontingente für Dienstleistungserbringer aus EU-, Efta- und Drittstaaten laut der Meinung des Verbands markant gekürzt. Dies hatte Swico schon damals stark kritisiert. Der Bundesrat habe dies primär mit einer politischen Argumentation, die sich auf die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative stützte, getan, ist Swico überzeugt. "Dabei haben diese Kontingente mit Einwanderung nichts zu tun, handelt es sich doch um kürzere Aufenthalte von Spezialisten, die im Ausland angestellt bleiben und auch wieder dorthin zurückkehren. Sie wandern somit weder ins Sozialsystem ein noch haben sie Anspruch auf Familiennachzug», schreibt Swico.

Swico-Mitglieder leiden unter Kontigentierung

Die Auswirkungen hätten die Swico-Mitglieder seither zu spüren bekommen, so der Verband. «In jedem der sechs Quartale seit der Kürzung waren die Kontingente schon in etwa zur Halbzeit aufgebraucht, was zu einem Windhundrennen unter den Firmen sowie zu hoher Unsicherheit z.B. bei der Offertstellung für internationale Projekte führt», berichtet Swico. Denn seien die entscheidenden (im Ausland angesiedelten) Spezialisten nicht verfügbar, so könnten Schweizer Entwickler-Teams entsprechende internationale Projekte nicht übernehmen: Die ganzen Aufträge würden als Folge ins Ausland verlagert, womit nicht nur die Wertschöpfung der Schweiz entgehe, sondern auch mittelfristig die bisher in der Schweiz angesiedelten Stellen gefährdet seien, wird argumentiert. «Die zunehmende Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz, insbesondere auch durch die Frankenstärke, die zunehmende Unberechenbarkeit der politischen Entwicklungen wie auch die ungewissen Folgen der «Brexit»-Abstimmung: All dies erfordert nun rasches Handeln des Bundesrates und eine Rückkehr zu angemessenen Kontingentszahlen», fordert Swico. Diese sollten nach Arbeitsmarktkriterien und nicht nach politischen Opportunitäten festgelegt werden, was sich auf den gesamten Schweizer Arbeits- und Lehrstellenmarkt positiv auswirken würde, so die Argumentation. Swico hat die Stellungnahme im Rahmen der Anhörung des Bundesrats im Wortlaut auf der eigenen Homepage verffentlicht.



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