15.07.2015, 16:06 Uhr

Sunrise will im B2B-Markt für Spannung sorgen - noch wackelt der Swisscom-Thron aber lange nicht

Swisscom dominiert das B2B-Segment in der Schweiz. Noch viel stärker als im Privatkundenbereich. Doch nun scheint Sunrise langsam aufzuholen.
Sunrise scheint sich im Business-Segment immer besser zu etablieren. Nachdem man im letzten Sommer mit der Post einen Megadeal abschliessen konnte, wurden in den letzten Wochen mehrere grössere und kleinere Unternehmen dazugewonnen. Es sind dies:
  • die Kantonspolizei Genf,
  • die Strabag Gruppe, einer Technologiekonzerne für Baudienstleistungen, 
  • SR Technics, einer der weltweit grössten Anbieter von technischen Dienstleistungen in der zivilen Luftfahrt,    
  • Flumroc, das am Standort Flums Produkte aus Steinwolle zur Wärme- und Geräuschdämmung produziert,
  • die Schweizer Niederlassung des russischen Mineralölunternehmens Lukoil,    
  • Acino, ein Schweizer Pharmaunternehmen mit Sitz in Aesch BL,    
  • die St. Gallisch-Apenzellischen Kraftwerke (SAK),    
  • Maestrani Schokoladen,    
  • das Malik Management Zentrum in St. Gallen 
  • die UNO-Organisationen UNICEF (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) und IATA (The International Air Transport Association).
«Die Neukundengewinne zeigen, dass Business Sunrise über eine anhaltend gute Dynamik verfügt», betont Markus Naef, Chief Commercial Officer von Sunrise, in einer Medienmitteilung. Und weiter: «Wir bieten unseren Kunden innovative, massgeschneiderte Produkte und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.» Man ist aber auch gezwungen, den Kunden sehr gute Produkte anzubieten. Denn der B2B-Markt wird von der Swisscom dominiert, in Szenekreisen wird davon gesprochen, dass der Branchenleader einen Marktanteil von rund 90 Prozent hält. Das kann zwar nicht bewiesen werden, ein Blick auf die Geschäftsberichte zeigt aber auch ein klares Bild: Business Sunrise trug im ersten Quartal 2015 15 Prozent zum Gesamtumsatz von Sunrise bei. Bei Swisscom Schweiz waren es bei den KMUs und den Grosskunden inklusive Wholesales rund 40 Prozent. In Umsatzzahlen: Sunrise Business erwirtschaftete im Q1 2015 72 Millionen Umsatz. Die drei genannten Segmente bei Swisscom Schweiz 3.3 Milliarden. Zwar während des gesamten Geschäftjahres, aber der Unterschied ist dennoch frappant. Doch das soll sich bald ändern, denn vergangenen Juni zog die Business-Abteilung von Sunrise einen der grössten Fische an Land, der in der Schweiz herumschwimmt: Man konnte die Schweizerische Post überzeugen, sich von der ehemaligen PTT-Schwester Swisscom zu lösen. Im Rahmen dieses Projektes bezieht die Post künftig sämtliche Sprachservices für die mobile Kommunikation und die klassische Festnetz-Telefonie von Sunrise. Insgesamt werden in der ganzen Schweiz an sämtlichen Post-Standorten die entsprechenden Festnetzanschlüsse umgestellt. Zudem werden rund 15‘000 Mobiltelefone migriert. Weiter werden etwa 22‘000 Scanner mit SIM-Karten ausgerüstet. Derwei, wird Die PostAuto Schweiz AG per 10. August 2015 die Mobiltelefone ihrer Mitarbeitenden auf Sunrise umstellen. Der Wechsel bei der komplexen Kommunikation vom und zum Fahrzeug soll zu einem späteren Zeitpunkt vollzogen werden. Dies betrifft zum Beispiel das Gratis-WiFi und das Betriebsleitsystem. Die Postfinance wird sämtliche Tablets auf Sunrise-Dienste umrüsten. Für den Schweizer B2B-Markt kann es auf alle Fälle nur gut sein, wenn die Swisscom mehr Konkurrenz erhält. Tiefere Preise, noch bessere Services und innovativere Produkte dürften die Folge sein.



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