20.08.2015, 10:41 Uhr

Sunrise schreibt rote Zahlen

Sunrise hat im zweiten Quartal weniger Umsatz erzielt und einen Verlust von 152 Millionen Franken angehäuft. Das Management konkretisiert nun das Umsatzziel für das Gesamtjahr.
Bei Sunrise nahm der Umsatz zwischen April und Juni um 6,9% auf 488 Millionen Franken ab, wie das Unternehmenheutemitteilt. Stark rückläufig war insbesondere das Mobilfunkgeschäft, das rund zwei Drittel des Sunrise-Umsatzes ausmacht. Dies sei eine Folge davon, dass Kunden auf die günstigeren «Freedom»-Tarife gewechselt seien. Zudem sei der Produktmix auch wegen der neuen Angebote bei den Marken «MTV mobile» und «Yallo» weniger einträglich. Gleichzeitig zeigt sich das Unternehmen aber zufrieden mit der Entwicklung der Kundenzahl im Mobilfunkgeschäft. Im Abobereich sei im zweiten Quartal die höchste Nettozunahme seit 2013 verzeichnet worden. Insgesamt weist die Nummer zwei auf dem Schweizer Telekommarkt nun 1,36 Millionen Abo-Kunden im Mobilfunk sowie 1,08 Millionen im Prepaid-Geschäft aus. Im Bereich «Festnetz» nahm der Umsatz ebenfalls ab. Im Internetbereich blieb er hingegen stabil, wobei die Anzahl Kunden stieg. Das Geschäftskundensegment sei gewachsen, betont das Unternehmen. Und auch im TV-Segment habe sich die Kundenbasis vergrössert - innert Jahresfrist um gut ein Drittel auf über 122'000.

Höhere Marge

Unter dem Strich weist der Konzern einen doppelt so hohen Quartalsgewinn von 14 Millionen Franken aus. Haupttreiber seien die tieferen Zinskosten gewesen. Diese konnten wegen Refinanzierung, die im Zuge des Börsengangs erfolgte, deutlich gesenkt werden. Auf Stufe Reinergebnis schreibt Sunrise hingegen über das gesamte erste Semester gesehen tiefrote Zahlen: Das Minus von 152 Millionen Franken ist allerdings eine Folge der Börsengangs- und Refinanzierungskosten von 155 Millionen Franken, die im ersten Quartal anfielen. Mit den vorgelegten Zahlen hat Sunrise die Erwartungen der Analysten beim Umsatz und Gewinn vor Steuern in etwa erfüllt, beim Reingewinn hingegen verfehlt. Die Experten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Umsatz von 500 Millionen Franken, einen vorsteuerlichen Gewinn von 154 Millionen Franken und einen Reingewinn von 19,3 Millionen Franken erwartet.

Umsatzminus konkretisiert

Im Ausblick präzisiert das Unternehmen sein Umsatzziel für das Gesamtjahr. Das Minus werde im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet, heisst es neu. Der Cashflow solle gleichzeitig dank der Normalisierung des Investitionsaufwands, Verbesserungen beim Nettoumlaufvermögen und niedrigeren Zinskosten stark ansteigen. Das Ziel, einen vorsteuerlichen Gewinn auf Vorjahresniveau erreichen zu wollen, wird bestätigt. Auch an der Absicht, im nächsten Jahr Dividenden im Umfang von mindestens 135 Millionen Franken auszuschütten, ändert sich nichts.



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