29.02.2012, 15:46 Uhr

Softwaretests mithilfe der Schwarmintelligenz

PASS Technologies hat mit passbrains.com eine globale Community von Software-Testern lanciert und will so der grossen Nachfrage nach Testing-Services gerecht werden.
Dieter Speidel, President, CEO, PASS Technologies
Das Zürcher IT-Unternehmen PASS Technologies hat Ende letzten Jahres die Crowdsourcing-Plattform passbrains.com lanciert. Als klassisches Crowdsourcing bezeichnet man eine Auslagerung von Tätigkeiten einer Organisation an die Masse, also eine meist nicht näher definierte Gruppe von in der Regel übers Internet angebundenen Gruppe von Menschen, deren Schwarmintelligenz genutzt wird, um bestimmte Probleme zu lösen.

Globale Community der Testing-Profis Im Falle von PASS handelt es sich um eine globale Community von Software-Profis und Testing-Experten, die durch die Zürcher für bestimmte Software-Testing-Projekte rekrutiert und für die Dauer des jeweiligen Tests engagiert werden. Bereits drei Monate nach der Lancierung umfasst passbrains.com über 200 freiberuflich Mitarbeitende (davon 50 Prozent Frauen), die entsprechend ihrer unterschiedlichen Qualifikationen und Erfahrung projektbezogen eingesetzt werden. Seit der Lancierung der Plattform konnte das Unternehmen die Kapazität und Produktivität verdoppeln, verrät PASS-CEO Dieter Speidel, und nicht nur Kosten sparen, sondern auch dem Mangel an qualifizierten Fachkräften entgegenwirken. «Bislang konnten wir die kurzfristige Nachfrage praktisch nur durch unsere Offshore-Tester decke», so Speidel. «Dank der Plattform verfügen wir nun über eine unvergleichlich grössere Flexibilität und Skalierbarkeit unserer Ressourcenbasis.» PASS' Crowdtester kommen aus Asien - vornehmlich Indien - Neuseeland, Lateinamerika, aber auch, je nach Projekt aus Europa und der Schweiz. Softwaretests in die crowd zu geben eignet sich beispielsweise für Webshop-Projekte oder Mobilapplikationen. Banken-Software hingegen empfiehlt sich eher nicht, an die anonyme Testermasse rauszugeben. Auch die Softwareentwicklung bleibt nach wie vor bei PASS oder seinen Off- und Nearshore-Partnern in Indien, Polen und Serbien.

Strenge Evaluierung durch PASS PASS arbeitet nur mit sorgfältig evaluierten, professionellen Testern zusammen. Wer als sogenannter «Passbrain» in Projekten mitarbeiten darf, wird durch eine eigens für die neue Geschäftseinheit geschaffene Stelle entschieden. «Wir suchen aktiv in Internetforen und auf spezialisierten Social-Media-Plattformen nach geeigneten Kandidaten mit entsprechenden Fähigkeiten und Zertifikaten und laden diese zur kostenlosen Mitgliedschaft in unserer Community ein», sagt Speidel. Die IT-Qualifikationen der Teilnehmer seien heutzutage oft sogar besser als jene der hiesigen Experten oder zumindest auf gleichem hohen Niveau. Die Testprojekte werden für registrierte Tester ausgeschrieben, die sich für eine Teilnahme bewerben können. Bezahlt wird nach Leistung, der durchschnittliche Stundensatz liegt bei 10 bis 20 Dollar. PASS bietet verschiedene Arten von Tests an, wie: Security Testing, Functional Testing, Load & Performance Testing, Usability Testing sowie Localization Testing.

1000 Crowder bis Ende des Jahres Projektkontrolle und Qualitätssicherung liegen bei Schweizer PASS-Experten. Tester, die sich bewähren, erhalten einen VIP-Status und werden in neuen Projekten bevorzugt. Wer an mehreren Projekte erfolgreich mitgearbeitet hat, kann sich für die Mitarbeit an der Qualitätskontrolle oder als Consultant für spezifische Fachthemen qualifizieren. Bis Ende des Jahres will Speidel über 1000 freiberufliche Mitarbeiter aus aller Welt in seinem Pool vereint wissen. Danach soll das Crowdtesting weltweit angeboten werden.



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