09.06.2016, 14:49 Uhr

So wichtig ist Geoinformation für die Schweiz

Geoinformationen sind ein zunehmend bedeutender Bestandteil der Schweizer Volkswirtschaft. Dies hat eine Studie des Bundes ergeben.
Das aktuelle Volumen des privaten Geoinformationsmarktes in der Schweiz liegt bei rund 800 Millionen Franken pro Jahr. Tendenz steigend. Dies ergab eine Anfang 2016 durchgeführte gemeinsame Umfrage des Bundesamts für Landestopografie Swisstopo und der Schweizerischen Organisation für Geoinformation (Sogi) bei über 600 Anbietern und Nutzern von Geoinformationen. Die «Studie Geoinformationsmarkt Schweiz Marktanalyse und Wirtschaftsmonitoring» wird soeben am Fachkongress Geosummit in Bern präsentiert.

Jährlich 5 Prozent Wachstum

Im Vergleich zur Marktanalyse aus dem Jahr 2008 ist demnach das Volumen des privaten Geoinformationsmarktes von 500 Millionen auf rund 800 Millionen Franken gestiegen. Dies entspricht einem jährlichen Wachstum von rund 5 Prozent. Bei diesem Marktvolumen sind nur die Umsätze enthalten, die unmittelbar mit der Produktion und Aufbereitung von Geodaten oder Geo-Dienstleistungen verbunden sind. Eine klare Abgrenzung ist insofern schwierig, da sich Aufbereitung und Veredelung von Geodaten zunehmend mit anderen Tätigkeiten wie IT-Entwicklung oder Planungsfragen vermischen. Laut der Studie beurteilen die Anbieter von Geodatenprodukten die zukünftigen Marktaussichten positiv. Das grösste Marktpotenzial sehen sie in der Navigation und Logistik sowie in den infrastrukturorientierten Märkten. Kartografie und Vermessung scheinen dagegen gesättigte Märkte zu sein. Auch in Zukunft werden Open-Data-Angebote ein bestimmender Einflussfaktor für die Marktentwicklung sein.

Hoher volkswirtschaftlicher Nutzen

Obwohl Geoinformationen in fast allen Branchen in der einen oder anderen Form eingesetzt werden, ist man sich dessen oft nicht bewusst. Dennoch beurteilen knapp die Hälfte der befragten Unternehmen den Einfluss von Geoinformationen auf ihren Geschäftsgang als «gross» bis «sehr gross» ‒ auch wenn eine direkte Quantifizierung aus den Resultaten nicht hervorgeht. In Zukunft werden digitale Höhenmodelle, Verkehrsdaten, Leitungskataster und Umweltdaten im Vergleich zur heutigen Nutzung an Bedeutung gewinnen. Die Aktualität von Geoinformationen und insbesondere Echtzeit-Informationen werden für die Nutzerinnen und Nutzer im Vergleich zur hohen Genauigkeit immer relevanter.



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