04.11.2011, 16:39 Uhr

Schweizer Wunderpulver und lesende Maus

Am Swiss Innovation Forum drängten sich zwei Jungunternehmen mit zukunftsträchtigen Technologien in den Vordergrund, welche die IT revolutionieren könnten.
Andreas Kunzmanns Wunderpulver bringt ihm den Swiss Technology Award
Nach dem Launch des iPhone 4S dominierte vor allem der schwache Akku die Schlagzeilen. Ein paar weitere Generationen des Apfel-Telefons müssen die Fans wohl noch warten, bis die am Donnerstag auf dem Novartis Campus in Basel mit dem Swiss Technology Award ausgezeichnete Technik das Problem löst. Das Pulver ZeoFret der in Staufen ansässigen Firma Optical Additives lässt sich über jede Art von Oberfläche verteilen. Dadurch sammelt diese Licht, konzentriert es auf kleine Solarzellen und erzeugt elektrischen Strom. Laut CEO Andreas Kunzmann ist ZeoFret effektiver, flexibler und günstiger als herkömmliche Lösungen. Die Ausrüstung des iPhones würde beispielsweise nur 50 Eurocent kosten, rechnete Kunzmann vor.

Mäuse lernen lesen

Scanner verkaufen sich immer schlechter und wenn dann nur noch in Form eines Multifunktionsgeräts. Wenn es nach dem Startup-Unternehmen Dacuda geht, soll sich dies in Zukunft ändern. Die Firma baut in eine handelsübliche Maus eine Webcam ein und brachte letzterer das Lesen bei. So ist es möglich, mit dem Nager über Texte, Bilder oder Excel-Tabellen zu fahren und das Eingelesene innert Sekunden am PC weiterzubearbeiten. In der Demonstration vor Ort funktionierte dies (natürlich) einwandfrei: Sowohl Texte wie auch Tabellen wurden fehlerlos übernommen und liessen sich sofort editieren. LG sicherte sich eine Exklusiv-Lizenz und brachte die Scanner-Maus «LG LSM-100» bereits auf den Markt. Sie kostet rund 130 Franken. Wie lange das Exklusiv-Recht für LG gilt, wollte Dacuda-CEO Alexander Ilic nicht verraten. Denkbar ist aber, dass die Technik in Zukunft auch in anderen Geräten wie zum Beispiel Smartphones Einzug hält. Nächste Seite: Swisscoms Riesen-Touchscreen
Das Swiss Innovation Forum wurde aber nicht nur den Start-ups überlassen. Auch Telko-Platzhirsch Swisscom zeigte mit dem «Digital Whiteboard» einen neuen Ansatz für die Teamarbeit in Unternehmen. Die digitale Wandtafel ist eine Projektionsfläche eines Computers und lässt sich direkt mit Fingergesten bedienen. Infrarot-Sensoren erkennen die Bewegungen von bis zu drei Personen. Dank Handschrifterkennung ist auch das Umwandeln von Notizen in editierbaren Text möglich. In Kombination mit Videoconferencing lässt sich so zum Beispiel an zwei Standorten gemeinsam am gleichen Dokument arbeiten. Voraussetzung dafür ist allerdings eine schnelle Internetverbindung. Diese war bei der Demonstration in Basel offensichtlich nicht ausreichend: Das Verschieben von Objekten auf der Tafel gelang nur mit Zeitverzögerung.



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